DW Freedom of Speech Award 2022: DW ehrt ukrainische Journalisten Mstyslav Chernov und Evgeniy Maloletka | Presse | DW | 02.05.2022
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Presse

DW Freedom of Speech Award 2022: DW ehrt ukrainische Journalisten Mstyslav Chernov und Evgeniy Maloletka

Der ukrainische Journalist und Autor Mstyslav Chernov und der Fotojournalist Evgeniy Maloletka werden mit dem DW Freedom of Speech Award ausgezeichnet.

Zum achten Mal in Folge vergibt Deutschlands internationaler Auslandssender den Preis, der den herausragenden Einsatz für Menschenrechte und Meinungsfreiheit auszeichnet.  

"Die Berichte von Mstyslav Chernov und Evgeniy Maloletka sind schwer zu ertragen, doch was wirklich weh tut, ist die Wahrheit, die sie zeigen: Russland greift die Ukraine, und die Zivilbevölkerung, unter einem fadenscheinigen Vorwand an. Jede Geschichte hat Nuancen, doch Fakten sind nicht verhandelbar. Genau das versucht der Kreml zu tun: Fakten verzerren, Falschinformationen verbreiten", so DW-Intendant Peter Limbourg. "Der Freedom of Speech Award für Mstyslav Chernov und Evgeniy Maloletka würdigt ihren außergewöhnlichen Mut, sich gegen Propaganda und Falschinformationen zu stellen. Er würdigt, dass ihr Kampf für Menschenrechte und die Wahrheit ein Kampf für Demokratie und Freiheit ist, für uns alle, und sie zahlen dafür einen hohen Preis."

Die Journalisten, die weiterhin in der Ukraine sind, um ihre Berichterstattung über den Krieg fortzusetzen, begrüßten die Nachricht über die Verleihung des DW Freedom of Speech Award als Anerkennung ihrer Arbeit. 

Freedom of Speech Award 2022, Mstyslav Chernov, Videojournalist, Ukraine

Videojournalist Mstyslav Chernov drei Tage vor Beginn des russischen Angriffskrieges.

Die Preisverleihung findet am 20. Juni im Rahmen des DW Global Media Forum statt.  

Die Gräueltaten in Mariupol ins Bewusstsein der Weltöffentlichkeit bringen

AP-Journalist und Autor Mstyslav Chernov und Freelance-Fotojournalist Evgeniy Maloletka stammen aus der Ostukraine. Ihre Berichte und Aufnahmen von den Konflikten auf der Krim und in der Ostukraine wurden in verschiedenen internationalen Medien veröffentlicht, darunter BBC, Deutsche Welle, New York Times, Washington Post und Der Spiegel. Als Kriegsberichterstatter in verschiedenen Konfliktgebieten wie dem Irak oder Syrien wurde Chernov mehrfach verwundet. Vor dem Krieg arbeitete Maloletka unter anderem an Projekten über die Huzulen in der Westukraine, ihre Traditionen und ihr tägliches Leben sowie über die Auswirkungen des Konflikts im Donbass.  

Freedom of speach award 2022, Evgeniy Maloletka Fotojournalist, Ukraine

Freelance-Fotojournalist Evgeniy Maloletka.

Der Freedom of Speech Award würdigt die Berichterstattung der beiden Reporter über den Krieg in der Ukraine, den Russland am 24. Februar 2022 startete. Die Reportage "20 days in Mariupol: The team that documented city's agony" zeigt unmittelbare Eindrücke der Stadt unter russischer Besetzung – Chernov und Maloletka waren bis zu ihrer Evakuierung die letzten Journalisten in der Stadt. Sie dokumentierten die ersten Todesfälle im städtischen Krankenhaus von Mariupol und den Angriff auf die Entbindungsstation, in der sich schwangere Frauen und Kinder befanden, sowie zahlreiche Bombenanschläge. Während dieser Arbeit waren die Journalisten selbst ständigen Angriffen ausgesetzt und gingen große Risiken ein, um ihr Filmmaterial über eine stabile Internetverbindung hochzuladen und so die internationale Gemeinschaft auf die Lage in Mariupol aufmerksam zu machen. Maloletka und Chernov wurden von ukrainischen Soldaten evakuiert, um zu verhindern, dass sie in die Hände der Russen fallen, die sie suchten.  

Freedom of Speech Award 2022, Evgeniy Maloletka, Fotojournalist, Ukraine

Evgeniy Maloletka im Einsatz an der Front in der Ukraine.

Julie Pace, Senior Vice President und Chefredakteurin von Associated Press: "Mstyslav und Evgeniy waren die Augen und Ohren der Welt in Mariupol und produzierten als einzige internationale Journalisten in der belagerten Stadt mutige und überzeugende Berichte. Ohne ihre Tapferkeit wäre die erschütternde Realität des russischen Krieges unsichtbar geblieben. Wir sind sehr stolz auf ihre Arbeit." 

Limbourg: "Der Krieg in der Ukraine ist ein Krieg gegen Menschenrechte und europäische Werte, aber auch ein Krieg gegen Wahrheit und Fakten. Unsere diesjährigen Preisträger haben Gräueltaten dokumentiert und sind selbst zu Augenzeugen geworden. Dank ihnen und anderen Journalistinnen und Journalisten in Kriegsgebieten sieht die Welt, was vor Ort passiert. Nur dann können Verbrechen geahndet und Gewalttäter zur Verantwortung gezogen werden. Diese Art des Engagements, diese Stärke von Kriegsjournalistinnen und -journalisten ist extrem wertvoll, sie ist anspruchsvoll und lebensgefährlich, und sie wird zu selten gewürdigt."

DW Freedom of Speech Award  

Die Deutsche Welle bietet Menschen weltweit unabhängige Nachrichten und Informationen in 32 Sprachen. Die DW fördert demokratische Werte, Menschenrechte und den Dialog zwischen verschiedenen Kulturen. Seit 2015 zeichnet sie Einzelpersonen und Organisationen mit dem Freedom of Speech Award aus. Der erste Preisträger war der saudische Blogger Raif Badawi, der zehn Jahre lang inhaftiert war und im März dieses Jahres aus der Haft entlassen wurde. Weitere Preisträgerinnen sind unter anderem die mexikanische Investigativjournalistin Annabel Hernández (2019), deren Arbeit sich auf Korruption und das Wirken von Drogenkartellen konzentriert, und die nigerianische Investigativjournalistin Tobore Ovuorie (2021), die die Machenschaften eines internationalen Menschenhändlerrings aufdeckte.  

Freedom of Speech Award 2021 | Preisträgerin Tobore Ovuorie aus Nigeria

Preisträgerin des DW Freedom of Speech Awards 2021: Die nigerianische Investigativjournalistin Tobore Ovuorie.

Global Media Forum 2022: Hybrid  

Die Verleihung des DW Freedom of Speech Award ist jedes Jahr das Highlight des Global Media Forums, der internationalen Medienkonferenz der DW. Am 20. und 21. Juni 2022 treffen sich Medienexpert*innen und Politiker*innen aus der ganzen Welt im World Conference Center Bonn, um über das diesjährige Thema "Shaping tomorrow, now" zu diskutieren. Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Teilen der Welt können sich an den zahlreichen Diskussionen, Debatten und Workshops beteiligen – in Bonn oder online.

 

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