"Notwendiger Reinigungsprozess in Thailand" | Service | DW | 23.09.2006
  1. Inhalt
  2. Navigation
  3. Weitere Inhalte
  4. Metanavigation
  5. Suche
  6. Choose from 30 Languages

Service

"Notwendiger Reinigungsprozess in Thailand"

In dieser Woche haben sich die User von DW-WORLD.DE vor allem mit dem Putsch in Thailand, der Entschuldigung des Papstes befasst.

Putsch in Thailand

Wer wie ich schon lange in Thailand lebt und Frau und Kind in Thailand hat, kann verstehen, dass es soweit gekommen ist. Und trotzdem kann ich Ihnen schon heute schreiben, dass das gesellschaftliche Leben wie gewohnt weiter gehen wird. Es war höchste Zeit, dass ein Diktator wie Thaksin Shinawatra, der die Menschenrechte mit Füssen getreten und sich selbst maßlos bereichert hat, entmachtet wird. Keiner in Thailand ist froh, dass diese Entmachtung durch das Militär vollzogen wurde, aber auf Grund seiner perfide organisierten Machtstrategien, gab es nicht mehr viele Möglichkeiten, diesen Mann endgültig los zu werden. Man darf nicht vergessen, dass Thaksin - als einer der reichsten Männer der Welt - seinen Wahlsieg in Thailand nur durch Bestechung, Wahlbetrug und den massiven Kauf von Wählerstimmen der Landbevölkerung erreicht hatte und seit einiger Zeit praktisch alle Medien kontrollierte. Wie groß die Erleichterung in der Bevölkerung über den Sturz Thaksins ist, mag man auch daran erkennen, dass es in Bangkok völlig friedlich ist, den Soldaten Blumen und Wasser gereicht wird und selbst die demokratische Opposition schon heute Morgen von der Vorbereitung neuer, wirklich freier und gerechter Wahlen sprach. Ich denke, dass die Mehrheit der Thais - wenn auch schweigend - die jetzige Situation als einen notwendigen Reinigungsprozess ihres Landes ansieht.

Vincent Biebersdorf

Wer die thailändischen Verhältnisse und Probleme kennt und weiß, wie Taksin ist, wird unter bestimmten Voraussetzungen den Putsch akzeptieren. Wichtig ist eigentlich nur, dass König Bhumipol die Putschisten lenken kann und relativ zeitnah eine Regierung eingesetzt wird, welche das Vertrauen König Bhumipols genießt und binnen Jahresfrist Neuwahlen durchführt. Die angehörigen vieler ermordeter Thailänder werden dankbar sein.

R. Wolfert

Ob dieser Putsch gerechtfertigt ist oder nicht, kann ich schwer beurteilen, da mir einige Fakten hierzu fehlen. Das Einzige was ich mit Bestimmtheit sagen kann ist, dass die so genannte Demokratie mal wieder komplett auf der Strecke geblieben ist. Trotzdem werde ich in Thailand bleiben. Dank des innerlich ruhigen Volkes wird es auch nicht zu einer schwierigeren Situation kommen. Ruhe bewahre oder wie die Thai sagen (leicht abgewandelt): Wir können es nicht ändern - wozu also aufregen.

Botho Wollberg

Ministerpräsident Thaksin ist der legitim gewählte Regierungschef. Auch wenn es Opposition gegenüber seiner Regierung gibt, so bleibt der militärische Putsch in Thailand ein illegitimer und undemokratischer Rückfall in Raubritterzeiten. So ist wohl der politisch korrekte Westen: Wenn eine Regierung nicht passt, kommt sogar ein militärischer Umsturz gelegen.

Manuel Turmes

Wahlerfolg der NPD in Mecklenburg-Vorpommern

Die jetzige und auch die vorherige Regierung haben versagt, besonders beim NPD-Verbotsverfahren beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Eine rechtsstaatliche, demokratische Gesellschaft muss, wenn es erforderlich ist, solchen Menschenhassern den Garaus machen, indem man denen verfassungswidrige, feindselige Politik unterbindet, sprich sie verbietet. Eine funktionierende Demokratie, gerade in Deutschland, muss sich wehren können und Grenzen ziehen, damit solche undemokratische Kräfte die demokratische rechtsstaatliche Grundordnung nicht zu Ungunsten der Demokratie missbrauchen.

Ugur Bayram

Papst bedauert Missverständnisse über Islam-Äußerungen

Der Papst hat sicher "gefehlt", als er in seiner unglückseligen Rede fahrlässig und unausgewogen nur eine Mohammed sehr abwertende Aussage eines zitierte. Wäre der Papst fair und wirklich friedliebend, so hätte er sicher leicht ein ähnliches Jesus abwertendes Zitat eines Moslems wiedergeben können – und dann beide Äußerungen als respektlos und wirklichkeitsfern der jeweils anderen Religion gegenüber massiv verurteilen können. Dies sollte er nun schnellstens nachholen, um die verständliche Empörung in der muslimischen Welt zu beruhigen. Um jedoch das Grundübel der ausgeprägten Gewaltbereitschaft beider Religionen – und zugleich des Judentums – zu beseitigen, bedarf es freilich weitaus mehr. Der Papst sollte den kriegerischen und menschenrechtswidrigen Absolutheitsanspruch der drei monotheistischen Weltreligionen als Quelle des seit vielen Jahrhunderten andauernden sich gegenseitig Umbringens mit unzähligen Millionen von Toten brandmarken. Er sollte dann natürlich bei seiner Religion anfangen und vorbildlich für alle anderen Religionen den absurden christlichen Absolutheitsanspruch (die einzig richtige und gute Religion zu haben) vollständig abschaffen – und ins Glaubensbekenntnis einfügen lassen. Dies wäre ein warmes mitmenschliches Licht in unserer von autoritären und intoleranten Religionen verfinsterten Welt, dem dann nach und nach andere Religionen leichter folgen könnten. So kämen wir dem "Paradies auf Erden" immer näher.

Reiner Moysich

Auch wir Muslime müssen uns an den Gedanken halten: Die Vernunft siegt über Gewalt. Das Individuum und der Gedanke über dem Humanismus steht über der Religion.

Raif Ötalan

Wer die Rede des Papstes in Regensburg aufmerksam gelesen hat, muss sich schon sehr über die Reaktionen aus Teilen der muslimischen Welt wundern. Wer von den Kritikern hat sie denn wirklich gelesen? Mir schleicht sich der Verdacht auf, dass fanatische Aufgeregtheit gemischt mit Bösartigkeit die von Ihnen berichteten Reaktionen aus Teilen der islamischen Welt bestimmen. Der Papst hat sich nicht entschuldigt, das ist gut so, denn es gibt nichts zu entschuldigen. Er hat sein Bedauern über entstandene Missverständisse ausgedrückt. Das Bedauern kann man teilen, aber der Fehler liegt nicht bei ihm, sondern bei denen, die zu dumm oder zu bösartig sind, Worte zu lesen und aufzunehmen, wie sie gemeint sind. Ich hoffe nur, das Bedauern führt den Papst und die Kurie nicht dazu, sich zukünftig mit der Schere im Kopf und auferlegtem Denk- und Redeverbot zur Religion des Islam zu äußern. Wenn so der Dialog der Religionen aussehen sollte, wäre die Saat der Berufsmissversteher und Hassprediger aufgegangen.

Karl-Heinz Does

Der christliche Glaube oder besser die christliche Kultur hat dem radikalen Islamismus nur eins entgegenzusetzen, nämlich das säkularisierte Denken, in letzter Konsequenz auch den Humanismus, und die damit verbundene Verantwortung für das eigene Handeln. Allerdings sollte nicht unerwähnt bleiben, dass religiöser Fanatismus natürlich nicht auf den Islam beschränkt ist, sondern in nahezu allen Religionen auftritt.

Marcus Racky

Schweden, ein Vorzeigeland?

Schweden ist kein Transitland,war seit langem nicht in Kriege verwickelt,die Menschen haben viel Platz,offenbar geht es den meisten Bürgern materiell und finanziell gut. Wenn ich richtig informiert bin, ist das berufliche Kastenunwesen bei weitem nicht so penetrant ausgeprägt wie bei uns und vielleicht auch die Ellbogen auch nicht so spitz.

Carlo Nasdt-Kolb

(sams)

  • Datum 23.09.2006
  • Drucken Seite drucken
  • Permalink https://p.dw.com/p/99mt
  • Datum 23.09.2006
  • Drucken Seite drucken
  • Permalink https://p.dw.com/p/99mt