„Osman Kavala: Eine Stimme aus dem Gefängnis“ – DW-Dokumentation über den seit 2017 inhaftierten türkischen Aktivisten und Mäzen | Presse | DW | 08.05.2023
  1. Inhalt
  2. Navigation
  3. Weitere Inhalte
  4. Metanavigation
  5. Suche
  6. Choose from 30 Languages

Presse

„Osman Kavala: Eine Stimme aus dem Gefängnis“ – DW-Dokumentation über den seit 2017 inhaftierten türkischen Aktivisten und Mäzen

Die DW zeigt die Dokumentation „Osman Kavala: Eine Stimme aus dem Gefängnis“ (42 Min.) in sechs Sprachen ab 8. Mai auf YouTube und ab 12. Mai in ihren Fernsehkanälen.

Nach der Bestätigung der lebenslangen Haftstrafe für den türkischen Mäzen und Menschenrechtsaktivisten Osman Kavala im Dezember 2022 gab es kaum Neuigkeiten aus dem Gefängnis. Ein ausführliches schriftliches DW-Interview mit Kavala und Gespräche mit seiner Ehefrau Ayşe Buğra, seinem Anwaltsteam und einer Geschäftspartnerin geben nun detaillierte Einblicke in das Leben des 65-Jährigen hinter Gittern.

Die DW zeigt die Dokumentation „Osman Kavala: Eine Stimme aus dem Gefängnis“ (42 Min.) in sechs Sprachen – auf Englisch, Deutsch, Arabisch, Spanisch und zusätzlich auf Hindi und in türkischer Originalfassung mit deutschen Untertiteln – linear und on Demand, ab 8. Mai auf YouTube und ab 12. Mai in ihren Fernsehkanälen. ARD und ZDF (Mediatheken) sowie Phoenix übernehmen die Dokumentation ab 11. Mai, wenige Tage vor der türkischen Präsidentschaftswahl. 

Kavala gründete 2002 die Stiftung Anadolu Kültür zur Förderung des Dialogs zwischen verschiedenen Kulturen und Gemeinschaften sowie der Stärkung der türkischen Zivilgesellschaft. Sein Engagement gilt auch den Rechten von Minderheiten. 

Unter dem Vorwurf, 2013 eine der Schlüsselfiguren bei den gegen die Regierung Erdoğan gerichteten Massenprotesten im Istanbuler Gezi-Park gewesen zu sein, wurde Kavala im Herbst 2017 in Untersuchungshaft genommen. Wenige Stunden nach seinem Freispruch und seiner Entlassung im  Februar 2020 wurde er erneut festgenommen und des versuchten Regierungsumsturzes bezichtigt. 2022 folgte die lebenslange Haftstrafe, die Berufung scheiterte. Internationale Kritik wies der türkische Präsident Erdoğan persönlich zurück. 

Aus dem Gefängnis schrieb Kavala der DW: „Als ich das Urteil hörte, war ich zutiefst erschüttert über den Zustand der Justiz und die Richter in meinem Land. Es gibt viele Gefangene, die aufgrund willkürlicher Entscheidungen inhaftiert oder verurteilt werden, und nicht wenige von ihnen sind schon länger hinter Gittern als ich.“

„Im Gefängnis macht man sich oft Gedanken über den Tod. Ich hatte nie Angst, den Rest meines Lebens hinter Gittern zu verbringen, aber ich kann einfach nicht absehen, wann ich entlassen werde. Ich hoffe, dass zumindest einige der Verantwortlichen für diese Ungerechtigkeit vor Gericht gestellt werden. Nicht, um meine Rachegefühle zu befriedigen, sondern um zu verhindern, dass sich diese Art der Justizmanipulation in Zukunft wiederholt“, so Kavala.

Erkan Arikan, DW Director of Turkish Service: „Die türkische Gesellschaft ist seit den Gezi-Protesten zweifellos tief gespalten. Viele Menschen, vor allem Studierende, Lehrende und Intellektuelle, wurden verhaftet. Dass Osman Kavala ein Opfer der Politik Erdoğans wurde, zeigt, wie sehr das Rechtssystem durch den Präsidenten gebeugt wurde. Grundrechte wie Meinungs- und Pressefreiheit gelten nicht mehr, erst recht nicht für Kavala. Ein Grund mehr, das Leben dieses Kulturschaffenden zu würdigen.“

Die Stummen hörbar zu machen

In der DW-Dokumentation spricht der 2017 nach Deutschland emigrierte türkische Schauspieler Kemal Kocatürk die schriftlichen Statements auf der Bühne des Berliner Maxim-Gorki-Theaters nach, um Kavala buchstäblich eine Stimme zu verleihen. 

DW-Regisseurin Linda Vierecke: „Wie produziert man einen Film über jemanden, der im Gefängnis sitzt und den man nicht besuchen darf? Uns war wichtig, das Gefühl des Gefangenseins in Bildern zu erzählen und gleichzeitig Kavalas innere Stärke zu transportieren.“

Tim Klimeš, DW Head of Documentaries: „Es gehört zum Standard-Repertoire repressiver Regime, Kritiker zum Schweigen zu bringen. Es gehört zur Aufgabe des Journalismus, der dadurch aufkommenden Stille etwas entgegenzusetzen, die Stummen hörbar zu machen. Dieser Film leistet dazu hoffentlich einen Beitrag.“

Rolf Rische, DW Director Culture and Documentaries: „Wenn Menschen sich Dokumentarfilmern öffnen, einen Einblick in ihr Seelenleben geben, dann ist das immer etwas Besonderes. Wenn es Menschen wie Osman Kavala und seine Frau Ayşe Buğra tun, die damit ihre Sicherheit gefährden, dann ist das große Verantwortung und Verpflichtung zugleich. Unser Dank gilt auch Kemal Koctaürk, dem exilierten türkischen Schauspieler, der Osman Kavala in unserem Film seine Stimme geliehen und sich damit ebenfalls exponiert hat.“

Sendetermine „Osman Kavala: Eine Stimme aus dem Gefängnis“

08.05.2023 YouTube DW Documentary (Englisch)
08.05.2023 YouTube DW Doku (Türkisch mit deutschen UT)
12.05.2023  YouTube DW وثائقية دي دبليو (Arabisch)
12.05.2023 YouTube DW Documental (Spanisch) 
19.05.2023 YouTube DW हिन्दी (Hindi)

Erstausstrahlungen linear

DW Englisch 12.05.23 - 01:15 UTC
DW Deutsch 12.05.23 - 05:00 UTC 
DW Deutsch+ 12.05.23 - 05:00 UTC 
DW Español 12.05.23 - 05:15 UTC 
DW Arabia 12.05.23 - 05:00 UTC 

EINSCHRÄNKUNG DW Personenfoto | Corporate Communications | Carla Hagemann

Carla Hagemann

Corporate Spokesperson and Head of Corporate Communications

 

T +49.228.429.2042

communication@dw.com