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Angola tritt aus der OPEC aus

21. Dezember 2023

Angola hat seinen Rücktritt aus der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) angekündigt. Grund ist offenbar ein Streit um Förderquoten.

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Angola I staatliche Ölgesellschaft Sonangol in Luanda
Eine Raffinerie der staatlichen Ölgesellschaft Sonangol in LuandaBild: AFP/Getty Images

Die Mitgliedschaft in dem Verband sei nicht im nationalen Interesse des afrikanischen Landes, sagte Energieminister Diamantino Azevedo in einer Fernsehansprache. Sein Land wolle sich mehr auf seine eigenen Ziele konzentrieren. Er kritisierte, Angola habe "bislang keinen Einfluss" auf die von der OPEC regelmäßig festgelegten Quoten - müsse aber die Folgen der Entscheidung tragen und die Quoten einhalten. Würde man weiter Mitglied bleiben, könnte man früher oder später zu Produktionskürzungen beim Rohöl gezwungen werden. Dies würde den Zielen des Landes entgegenstehen. Eine Stellungnahme der OPEC lag zunächst nicht vor.

Diamantino Azevedo | angolanischer Minister für Bodenschätze, Öl und Gas
Der angolanische Minister für Bodenschätze, Öl und Gas, Diamantino AzevedoBild: Borralho Ndomba/DW.

Nach der Veröffentlichung der Entscheidung baute der Öl-Preis zunächst seine Verluste aus. Die Sorte Brent lag mehr als zwei Prozent im Minus bei 78,11 Dollar. Im vergangenen Monat hatte die erweiterte OPEC+ Ölproduzentengruppe das Förderziel des Landes auf 1,11 Millionen Barrel pro Tag gesenkt, was grob der gegenwärtigen Produktion entspricht. Azevedo schickte daraufhin eine Protestnote an die OPEC. Die OPEC als Ganzes fördert etwa 28 Millionen Barrel.

Angestrebte Preiserhöhung verfehlt

Die OPEC und ihre zehn Partnerländer, zusammen die OPEC+, haben in den vergangenen Monaten wiederholt die Fördermengen gekürzt, um die Preise auf dem Weltmarkt anzuheben. Die erhoffte Preissteigerung blieb angesichts einer schwachen Nachfrage aber aus. Allerdings liegen die Preise - 70 bis 80 Dollar pro Barrel - derzeit auch über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre.

Angola und Nigeria, ein weiteres afrikanisches OPEC-Mitglied, hatten sich beim letzten Treffen des Kartells Ende November bereits unzufrieden geäußert. Die Entscheidung zur Reduzierung der Fördermengen war wegen der Unstimmigkeiten innerhalb der Mitglieder mehrere Tage verschoben worden. Anschließend kündigten Saudi-Arabien und Russland an, sie würden ihre Fördermengen weiter senken, weitere Länder schlossen sich mit kleineren Kürzungen an.

Die OPEC war 1960 gegründet worden, ihr gehören unter Führung von Saudi-Arabien 13 Länder an. Angola gehört seit 2007 dazu. 2016 wurde die Zusammenarbeit mit weiteren wichtigen Förderländern wie Russland unter dem Namen OPEC+ beschlossen.

kle/haz (rtr, afp, dpa)