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PolitikGuatemala

Anti-Korruptionskämpfer Arévalo wird Präsident in Guatemala

21. August 2023

In Guatemala hat der Sozialdemokrat Bernardo Arévalo die Stichwahl um das Präsidentenamt gewonnen. Der 64-Jährige hat sich dem Kampf gegen die Korruption in dem krisengeschüttelten Land verschrieben.

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Guatemaltekischer Präsidentschaftskandidat Bernardo Arévalo bei der Stimmabgabe
Bernardo Arévalo bei der StimmabgabeBild: Sandra Sebastian/dpa/picture alliance

Der sozialdemokratische Überraschungskandidat Bernardo Arévalo ist nach einem turbulenten Wahlkampf als Sieger aus der Stichwahl um das Präsidentenamt in Guatemala hervorgegangen. Der Außenseiter von der Partei Movimiento Semilla (Bewegung Saatkorn) liegt nach Auszählung fast aller Stimmen mit knapp 59 Prozent vor der ehemaligen First Lady und dreimaligen Präsidentschaftskandidatin Sandra Torres von der Mitte-links-Partei Nationale Einheit der Hoffnung (UNE). Torres kommt demnach auf gut 36 Prozent.

Der 64-jährige Arévalo wird damit Nachfolger des bisherigen konservativen Amtsinhabers Alejandro Giammattei, der nach einer vierjährigen Amtszeit laut Gesetz nicht erneut antreten durfte.

Arévalo gewinnt Wahl in Guatemala

Der Wahlprozess in Guatemala war von Versuchen der politischen Elite und der Generalstaatsanwaltschaft beeinträchtigt, den mit der Hoffnung auf Wandel verbundenen überraschenden Aufstieg Arévalos mit juristischen Mitteln zu stoppen. Die Europäische Union hatte darüber ihre Besorgnis geäußert. Mehrere Kandidaten waren vom ersten Wahlgang aus umstrittenen Gründen ausgeschlossen worden.

Sandra Torres, frühere First Lady von Guatemala
Die frühere First Lady Sandra Torres Bild: Cristina Chiquin/REUTERS

Im Juni war Arévalo, der gegen die Korruption und Erosion der Demokratie in Guatemala vorgehen will, unerwartet zweitstärkster Kandidat im ersten Wahlgang geworden. Auf dem ersten Platz landete Torres. Bei den vorherigen beiden Wahlen war Torres jeweils in der Stichwahl gescheitert.

Reibungsloser Wahlverlauf in Guatemala

Nach Angaben des Obersten Wahlgerichts wurden am Sonntag "keine nennenswerten Zwischenfälle" gemeldet. Es sei eine "historische Wahlbeteiligung" verzeichnet worden, erklärte das TSE, ohne weitere Details zu nennen. Auch die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) erklärte, die Wahlen seien nach Angaben der 86 Wahlbeobachter vor Ort reibungslos verlaufen.

Das Ergebnis könnte nach den weit verbreiteten Korruptionsvorwürfen und dem schleichenden Autoritarismus der vergangenen Jahre eine neue Ära einläuten. 

Tausende Menschen verlassen jeden Monat das mit 17 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichste Land Mittelamerikas und versuchen, auf der Suche nach einem besseren Leben über Mexiko in die USA zu gelangen. Weitere wichtige Themen für die Guatemaltekinnen und Guatemalteken sind Kriminalität, Inflation und Arbeitslosigkeit.

gri/cw (dpa, afp, rtr)