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Gesellschaft

Australischer Serienmörder stirbt in Haft

27. Oktober 2019

Ivan Milat ermordete mindestens sieben Touristen Anfang der 1990er Jahre. Darunter waren drei Deutsche. Jetzt ist Milat an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. Sein Tod erschwert die Aufklärung ungelöster Fälle.

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Ivan Milat zu lebenslanger Haft verurteilt
Bild: picture-alliance/dpa

Der berüchtigte Serienmörder Ivan Milat starb mit 74 Jahren im Bundesstaat New South Wales. Mitte Oktober war der an Krebs erkrankte Milat zur Schmerzbehandlung in ein Krankenhaus verlegt worden, wie der Sender ABC berichtet. Der Australier hatte zwischen 1989 und 1994 sieben Rucksacktouristen ermordet. Er wurde 1996 zu mehrfach lebenslanger Haft verurteilt und saß seither in Einzelhaft. Die Ermittler vermuten, dass er bis zu 30 weitere Morde verübt haben könnte.

Junge Opfer

Die australische Polizei entdeckte seit 1989 in regelmäßigen Abständen Leichen in Wäldern rund um Sydney. Milat tötete mindestens zwei britische Touristinnen, zwei Australier und drei Deutsche. Seine Opfer waren zwischen 19 und 22 Jahre alt. Erst bot er ihnen eine Mitfahrt an, dann tötete er sie. Sechs seiner Opfer missbrauchte er sexuell. Zweien schoss er mehrfach in den Kopf.

"Er kann in der Hölle verrotten", sagte der für den Strafvollzug zuständige Minister Anthony Roberts zum Fall Milat. Schließlich habe er keine Reue zeigte. Milat hat seine Verbrechen auch nie gestanden.

Brite lieferte Hinweise

Ausschlaggebend für seine Verhaftung 1994 war ein britischer Backpacker, der ihm im Januar 1990 entkommen konnte. Bei der späteren Durchsuchung von Milats Haus fand die Polizei Teile eines Gewehrs, das bei mindestens einem der Morde benutzt wurde. Auch Kameras seiner Opfer konnten gefunden werden.

Sein Tod lässt viele Fragen offen, viele weitere Fälle ungelöst. Ian Clarke, der Vater eines australischen Mädchens, das Milat zum Opfer fiel, sagte der australischen Nachrichtenagentur AAP im Oktober, dass ein verspätetes Geständnis und eine Offenlegung der Orte, wo sich weitere Leichen befinden, "eine gute Sache wäre", damit andere Familien mit der Vergangenheit abschließen könnten. 

ni/rb (afp, dpa)