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Bayern München beendet Zusammenarbeit mit Qatar Airways

28. Juni 2023

Das umstrittene Engagement der katarische Staats-Fluggesellschaft beim deutschen Rekordmeister wird nicht fortgesetzt.

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Die Spieler des FC Bayern mit dem Sponsoring von Qatar Airways auf dem Trikotärmel
Die Spieler des FC Bayern mit dem Sponsoring von Qatar Airways auf dem TrikotärmelBild: Christof Stache/AFP/Getty Images

Die seit 2018 bestehende Zusammenarbeit zwischen Großsponsor Qatar Airways und dem FC Bayern wird nicht fortgesetzt. "Der Vertrag zwischen dem FC Bayern und Qatar Airways endet einvernehmlich nach fünf gemeinsamen, sehr spannenden Jahren", heißt es in einer Mitteilung des deutschen Fußball-Rekordmeisters.

Die Partnerschaft soll den Bayern rund 25 Millionen Euro pro Saison eingebracht haben. Sie läuft zum 30. Juni aus. "Der FC Bayern München und Qatar Airways haben erfolgreich zusammengearbeitet und voneinander gelernt", sagte Vorstandschef Jan-Christian Dreesen und bedankte sich bei Akbar Al-Baker, dem CEO von Qatar Airways.

Dieser sprach von einer "über all die Jahre fruchtbaren Zusammenarbeit. Der FC Bayern München ist ein großartiger Fußballklub, dessen Spiele wir mit Freude und Leidenschaft geschaut haben". Die Verbindungen zur arabischen Welt "werden bleiben", teilten die Münchner weiter mit: "Beide Partner haben aktiv einen Austausch zwischen den Kulturen gefördert." Dadurch seien Freundschaften entstanden, die ebenfalls "weiter bestehen werden". 

Gegenwehr aus der aktiven Fanszene 

Jahreshauptversammlung 2021 des FC Bayern Muenchen e.V..
Hitzige Diskussionen bei der Bayern-Jahreshauptversammlung 2021Bild: Frank Hoermann/SvenSimon/picture alliance

Von der aktiven Fanszene wurde die Verbindung wegen der Menschenrechtslage im WM-Gastgeberland von 2022 von Beginn an kritisch gesehen. 2021 kam es deswegen zu einem Eklat bei der Jahreshauptversammlung des FC Bayern.

"Es ist schwer zu glauben, dass die kritische Reaktion eines engagierten und organisierten Teils der FC-Bayern-Fangemeinde nicht ein wichtiger Faktor bei dieser Entscheidung war. Wenn das der Fall ist, ist es ein kleiner, aber bedeutender Sieg für diejenigen, die Fußballvereine als Gemeinschaftseinrichtungen und nicht als kommerzielle Anbieter von Inhalten sehen", sagte der Menschenrechtsanwalt Nicholas McGeehan von der Organisation "FairSquare" auf Anfrage der DW. Es zeige einmal mehr, "dass das deutsche Modell der Fanbeteiligung dasjenige ist, nach dem andere Länder streben sollten".

Die Entscheidung zur Trennung überrascht dennoch. Erst vor knapp zwei Wochen hatte Bayern-Präsident Herbert Hainer von Gesprächen über eine Verlängerung berichtet. "Es geht uns neben finanziellen und den rechtlichen auch um die sozialen Aspekte", sagte er und kündigte an: "Wir reden mit Qatar Airways und dann schauen wir, was rauskommt."

Wer den Trikotärmel der Bayern künftig zieren wird, ist offenbar noch nicht final entschieden. Die Verantwortlichen um Dreesen befinden sich aktuell in Gesprächen mit möglichen Sponsoren.

dvo/og (SID)