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DFB-Team gewinnt bei Nagelsmann-Premiere in den USA

14. Oktober 2023

Mit einer überzeugenden Leistung gegen die USA beschert die deutsche Fußball-Nationalmannschaft Bundestrainer Julian Nagelsmann einen gelungenen Einstand. Dennoch bleiben acht Monate vor der Heim-EM einige Baustellen.

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Fussball Freundschaftsspiel | Deutschland - USA | Deutsche Spieler nach dem Abpfiff
Freude über den erhofften Sieg bei der DFB-ElfBild: Federico Gambarini/dpa/picture alliance

Das DFB-Team hat im ersten Spiel unter dem neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann in den USA den erhofften Sieg geschafft und mit seiner Leistung den positiven Weg nach dem letzten Länderspiel gegen Frankreich fortgesetzt. Allerdings verlief die Partie gegen die US-Amerikaner, immerhin Nummer elf der FIFA-Weltrangliste, erst in den zweiten 45 Minuten komplett nach Wunsch. Trotzdem waren im Vergleich zu den letzten Spielen unter Vorgänger Hansi Flick einige positive Entwicklungen zu erkennen. Besonders offensiv waren acht Monate vor der Fußball-Europameisterschaft im eigenen Land einige gute Aktionen zu sehen - aber in der Defensive auch bekannte Defizite. 

Was hat gut funktioniert?

Wille, Einsatz, Laufbereitschaft und die Freude am Fußballspielen waren der Mannschaft deutlich anzumerken. Immer wieder ging es schnell und kombinationssicher nach vorne. Es gab deutlich mehr Torchancen als in den letzten Spielen unter Flick, obwohl die Mannschaft der USA phasenweise sehr tief stand und fast alle Spieler um den eigenen Strafraum herum versammelt hatte. Das lag auch daran, dass die deutschen Spieler verlorene Bälle meist sehr schnell wieder zurückgewannen, weil sie die Gegner direkt im Aufbau störten und konsequent die Zweikämpfe suchten.

Bundestrainer Julian Nagelsmann steht beim Freundschaftsspiel USA - Deutschland an der Seitenlinie
Fand offenbar in der Halbzeit die richtigen Worte: Bundestrainer Julian NagelsmannBild: Federico Gambarini/dpa/picture alliance

Und auch die Moral stimmte: Obwohl das 1:0 der US-Amerikaner ein Rückschlag war, wie er dem Team unter Flick oft große Probleme bereitet hatte, ließen sich die Deutschen diesmal kaum beeindrucken und drehten die Partie. Aus einem 0:1-Rückstand wurde am Ende noch ein 3:1-Erfolg. Zudem war nach der Halbzeitpause zu erkennen, dass das Team viel stabiler stand und das Spiel fortan klar kontrollierte. Wohl auch, weil Nagelsmann in der Kabine die richtigen Impulse und Hinweise gegeben hatte.

Was muss noch besser werden?

Vor allem defensiv wirkte das DFB-Team nicht immer sattelfest. Besonders dann, wenn das US-Team über die schnellen Stürmer Christian Pulisic oder Timothy Weah nach vorne preschten, mussten sich die deutschen Abwehrspieler anstrengen, um das Schlimmste zu verhindern. Und auch bei den Standardsituationen lief nicht alles rund. Bei aller Freude über die zahlreichen Torchancen ließ die konsequente Verwertung der Möglichkeiten noch Luft nach oben.

Niclas Füllkrug im Zweikampf mit einem US-Spieler im Freundschaftsspiel USA - Deutschland
Borussia Dortmunds Niclas Füllkrug (r.) hatte einige Torchance, nutzte davon aber nur eineBild: Marc Schüler/IMAGO

Besonders Niclas Füllkrug hätte mit ein bisschen mehr Augenmaß, Konzentration und Ruhe vor dem Tor mehr als nur einen Treffer erzielen können. Doch auch so ist seine Quote von acht Treffern in zehn Länderspielen beeindruckend.

Wer hat auf sich aufmerksam gemacht?

Dass Leroy Sané sich gerade in einer Top-Verfassung befindet, war nicht zu übersehen. Mit viel Selbstvertrauen ging der Flügelstürmer des FC Bayern immer wieder in Dribblings, auch gegen mehrere Gegenspieler. Das zentrale Mittelfeld mit Kapitän Ilkay Gündogan und England-Legionär Pascal Groß wusste ebenfalls zu überzeugen. Groß, der bei Brighton & Hove Albion in der Premier League spielt, verlor bis zu seiner Auswechslung in der 70. Spielminute keinen einzigen Zweikampf. Im Sturm sorgten die beiden Kreativen, Florian Wirtz und Jamal Musiala, immer wieder für schöne Szenen, wenn sie die Defensive der US-Amerikaner mit Doppelpässen und schnellen Kombinationen schwindelig spielten.

Was sagt Julian Nagelsmann nach seinem Debüt?

Der neue Bundestrainer war zufrieden mit seinem Team. Vor allem freute Nagelsmann die Leistungssteigerung nach dem Seitenwechsel und dass seine Spieler es schafften, den frühen Rückstand schnell zu verarbeiten. "Das ist der Schlüssel, wenn du 0:1 hinten liegst, dann aber trotzdem auch fußballerisch überzeugst. Wir haben nicht irgendwie einen Sieg zusammengewürgt, sondern waren auch fußballerisch sehr gut", sagte er im Interview mit RTL. "Wir haben am Ende auch sehr verdient gewonnen."

Im ersten Durchgang, so Nagelsmann, habe er das Gefühl gehabt, seine Spieler wollten das Spiel zu früh entscheiden. "Wir haben versucht, fast jede Situation mit sehr viel Risiko zu Ende zu spielen und hatten dann einfach zu viele Ballverluste. In der zweiten Halbzeit hatten wir viel mehr Geduld. Das war der Unterschied."

Nach dem gewonnenen Test gegen die USA in Hartford steht am Dienst in Philadelphia ein weiteres Freundschaftsspiel an. Gegner ist dann die Mannschaft aus Mexiko (Anstoß 2:00 MESZ).

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USA - Deutschland 1:3 (1:1)

Tore: 1:0 Pulisic (27.), 1:1 Gündogan (39.), 1:2 Füllkrug (58.), 1:3 Musiala (61.)

Zuschauer: 40.000

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