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Diese Kulturschaffenden starben 2018

Torsten Landsberg
30. Dezember 2018

Obwohl man sie nicht persönlich kennt, sorgt der Tod von Künstlern für Betroffenheit: Wir nehmen Abschied von den Schriftstellern und Sängerinnen, Schauspielern und Regisseuren, die uns 2018 verlassen haben.

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Aretha Franklin (1993)
Bild: picture alliance/AP Photo/A. Sancetta

Bei Preisverleihungen wie den Oscars weicht der Glamourteil traditionell für einige Momente der Andacht an verstorbene Größen der Branche. Auch wenn man das zurückliegende Jahr Revue passieren lässt, kann man beim Anblick derer, die gestorben sind, melancholisch werden - obwohl es sich um Menschen handelt, die man persönlich wahrscheinlich nicht kannte. Ihr Wirken hat uns berührt und Millionen Menschen zum Lachen oder Weinen gebracht.

Wer würde beim Gedanken an den forschen Burt Reynolds in seiner Rolle als Bandit in "Ein ausgekochtes Schlitzohr" nicht schmunzeln? Die Comic-Gemeinde trauerte dieses Jahr sowohl um "Spiderman"-Zeichner Stephen Ditko - als auch um dessen Erfinder Stan Lee. Stars wie Ryan Reynolds, in dessen Film "Deadpool 2" Lee einen Cameo-Auftritt hatte, gedachten des Comic-Idols. 

Bestseller und Welthit

Schriftsteller Tom Wolfe trug bevorzugt weiße Anzüge und oft einen Hut, er prägte den Reportagestil des "Neuen Journalismus" und schuf mit "Fegefeuer der Eitelkeiten" einen Weltbestseller. Wolfe galt als scharfer Beobachter des amerikanischen Alltagslebens und starb im Mai im Alter von 88 Jahren.

Dolores O'Riordan gelang mit ihrer Band The Cranberries in den 1990er Jahren ein Welthit. "Zombie" war ein Protestsong gegen den Nordirlandkonflikt und blieb der größte Erfolg der Band. Nach einem Suizidversuch war bei O'Riordan 2013 eine bipolare Störung diagnostiziert worden, im Januar 2018 ertrank sie in einem Hotel in der Badewanne. Die Obduktion ergab eine Alkoholvergiftung mit 3,3 Promille. O'Riordan wurde 46 Jahre alt.

Pioniere: Indierock und Fernsehunterhaltung

Der Name Richard Swift ist weniger bekannt, dabei hatte der Musiker und Komponist einen extremen Einfluss auf die Indierock-Szene der Gegenwart. Der Multi-Instrumentalist spielte bei den Bands The Shins und The Arcs und begleitete die Black Keys auf Tour. Mit 41 Jahren starb er an den Folgen seiner Alkoholabhängigkeit.

15 Jahre moderierte Dieter Thomas Heck die "Hitparade" im, wie er stets intonierte, "Zett...Dee...Eff!", mehr als 20 Jahre präsentierte er "Melodien für Millionen". Im August dieses Jahres erlag Heck im Alter von 80 Jahren einer langjährigen Lungenkrankheit.

Im Alter von 92 Jahren ist der französische Regisseur Claude Lanzmann gestorben. Mehr als zwölf Jahre hatte er an dem 1985 veröffentlichten Dokumentarfilm "Shoah" gearbeitet. Das Werk über den Völkermord an den europäischen Juden machte Lanzmann weltberühmt, er verzichtete auf Archivmaterial und konzentrierte sich auf die Schilderungen der Zeitzeugen.

Kurz vor Jahresende, am 28. Dezember, verstarb der israelische Autor Amos Oz. Er wurde 79 Jahre alt. Oz war nicht nur ein preisgekrönter Literat - immer wieder wurde er auch als Anwärter auf den Literaturnobelpreis gehandelt - sondern auch ein unermüdlicher Kämpfer für Frieden in Nahost. 

Mit unserer Bildergalerie nehmen wir Abschied von ihnen und anderen großen Künstlern, die 2018 gestorben sind.