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EU besorgt über Hepatitis bei Kindern

29. April 2022

"Besorgnis erregendes Gesundheitsereignis": Jüngste Fälle ungeklärter Hepatitis-Erkrankungen bei Kindern alarmieren die Gesundheitsbehörde der Europäischen Union.

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Symbolbild I Hepatitis
Hepatitisviren - aufgenommen unter dem Mikroskop (Archiv)Bild: IMAGE POINT FR/LPN/picture alliance

ECDC-Direktorin zu Hepatitis-Fällen

Nach dem Auftauchen einer Reihe akuter Hepatitis-Fälle in Europa, den USA, Israel und Japan zeigt sich die EU-Gesundheitsbehörde ECDC besorgt: Angesichts des unbekannten Auslösers der Erkrankungen handele es sich um ein "Besorgnis erregendes Gesundheitsereignis", erklärte das ECDC (European Centre for Disease Prevention and Control). Bis Donnerstag wurden nach ihren Angaben insgesamt schon 191 derartige Fälle registriert, mehr als 100 davon in Großbritannien. Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte am vergangenen Dienstag vom ersten Fall in Deutschland berichtet.

Das Risiko für Kinder in Europa könne derzeit "nicht präzise eingeschätzt werden", so die EU-Behörde weiter. Da die Hepatitis-Erkrankungen in mehreren Fällen zu einem schweren Leberversagen führten und Transplantationen notwendig waren, würden die möglichen Auswirkungen auf die minderjährige Bevölkerung jedoch als "erhöht" eingeschätzt.

Adenoviren als Auslöser?

Betroffen waren vor allem Kinder unter zehn Jahren, am häufigsten erkrankten unter Fünfjährige. Die große Mehrheit von ihnen war vorher gesund. Zu den ersten Symptomen zählten Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen und Gelbsucht.

Hepatitis ist eine Entzündung der Leber, die bei gesunden Kindern nur selten auftritt. Experten schließen einen Zusammenhang mit Corona-Impfungen aus, da die meisten betroffenen Kinder nicht geimpft waren. Laut ECDC gilt als "Arbeitshypothese" ein möglicher Zusammenhang mit Adenoviren - weit verbreiteten Erkältungsviren, die normalerweise nur leichte Erkrankungen auslösen.

wa/ack (afp, dpa)