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EU gibt grünes Licht für Rohstoff-Giganten

22. November 2012

Die Europäische Kommission hat die Fusion der beiden Rohstoff-Konzerne Glencore und Xstrata genehmigt - allerdings unter Auflagen. Die Zustimmung der Kartellwächter in China und Südafrika steht noch aus.

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Die Bildkombo aus Archivbildern zeigt die Firmenlogos von Glencore (Foto: picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die EU-Kommission machte es allerdings zur Bedingung, dass Glencore in Europa nicht mehr mit dem weltgrößten Zinkproduzenten Nystar zusammenarbeitet. Sonst hätte der geplante neue Konzern "Glencore Xstrata International" zu viel Macht auf dem Markt für Zink, argumentierte EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia.

Durch die Auflage werde sichergestellt, "dass europäische Kunden wie Stahl-Galvaniseure und Autobauer weiterhin hochwertige Konsumgüter zu niedrigen Preisen und guter Qualität herstellen können", sagte Almunia in Brüssel. Bisher hatte das schweizerisch-belgische Unternehmen Nyrstar seine gesamte Zinkproduktion über Glencore verkauft, das zudem mit rund acht Prozent an Nystrar beteiligt ist.

Kritik der Grünen

Xstrata sei der weltweit fünftgrößte Metall- und Bergbaukonzern, während Glencore Marktführer beim Handel mit mehreren Metallen und mit Kraftwerkskohle sei, so Almunia. Beide Unternehmen haben ihren Sitz in der Schweiz.

Die Aktionäre von Glencore und Xstrata hatten den Fusionsplänen am Dienstag (20.11.) zugestimmt. Schon Wochen zuvor hatte Glencore Verhandlungen mit der EU aufgenommen, um Bedenken gegen Großfusion auszuräumen. Der Vorschlag, die Geschäftsbeziehungen zum Zinkhersteller Nyrstar aufzugeben, soll dabei von Glencore selbst gekommen sein, berichtet die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Branchenkreise.

Die Fraktion der Grünen im Europaparlament kritisierte die Zustimmung zur Fusion. Glencore werde auch künftig eine dominierende Position auf dem Zinkmarkt behalten, sagte der industriepolitische Fraktionssprecher Reinhard Bütikofer. Zudem habe das Unternehmen in Europa Wettbewerbsvorteile durch eine "extrem hohe" Marktkonzentration bei Kobalt, Kupfer und Nickel.

Rohstoffbranche vor Mega-Fusion

Weitere Kartellwächter müssen zustimmen

Glencore erzielte nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr einen Umsatz von 186 Milliarden US-Dollar. Die Übernahme von Xstrata gegen Aktien im Wert von mehr als 30 Milliarden Dollar ist die größte Fusion in der Rohstoffbranche seit 2007. Damals übernahm der australische Bergbauriese Rio Tinto den Aluminiumkonzern Alcan für 38 Milliarden Dollar.

Durch die Fusion von Glencore und Xstrata soll ein neuer Rohstoffgigant entstehen, bei dem von der Förderung über die Verarbeitung bis zu Vermarktung und Verkauf alles in einer Hand ist. Die Kartellbehörden in China und Südafrika, den wichtigsten Märkten für beide Unternehmen, müssen der Fusion noch zustimmen.

bea/hp (dpa, rtr, dapd, afp)