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"Triangle of Sadness" räumt ab

11. Dezember 2022

Die Satire "Triangle of Sadness" ist der große Sieger bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises. Der Kinofilm des schwedischen Regisseurs Ruben Östlund über eine Luxuskreuzfahrt gewann gleich vier Auszeichnungen.

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35. Europäischer Filmpreis Ruben Östlund
Er hat in Reykjavik abgeräumt: Ruben Östlund aus SchwedenBild: Sebastian Gabsch/Geisler-Fotopress/picture alliance

Bei der Preisverleihung in der isländischen Hauptstadt Reykjavik wurde die internationale Koproduktion als bester europäischer Film des Jahres ausgezeichnet. Regisseur Ruben Östlund erhielt zudem die Auszeichnungen für die beste Regie und das beste Drehbuch. Einer der Hauptdarsteller, Zlatko Buric, wurde zudem zum besten Schauspieler gekürt. Der dänisch-kroatische Darsteller verkörpert darin einen Unternehmer, der an einer Luxuskreuzfahrt teilnimmt und sich an Bord unter anderem mit dem kommunistischen Kapitän über den Kapitalismus streitet. "Triangle of Sadness" (deutsch: "Dreieck der Traurigkeit") hatte im Mai schon die Goldene Palme der Filmfestspiele in Cannes gewonnen. 

35. Europäischer Filmpreis Zlatko Buric
Da jubelt einer: Zlatko BuricBild: Sebastian Gabsch/Geisler-Fotopress/picture alliance

Vicky Krieps für ihre Rolle als Sisi ausgezeichnet

Der Preis für die beste Schauspielerin ging an die Luxemburgerin Vicky Krieps für ihre Rolle in dem Historiendrama "Corsage" der österreichischen Regisseurin Marie Kreutzer. In der Koproduktion von Österreich, Luxemburg, Deutschland und Frankreich spielt sie die Kaiserin Sisi. Krieps war zur Verleihung per Video zugeschaltet und sagte in ihrer Dankesrede, sie wolle die Auszeichnung allen Frauen in der Welt widmen, die gesehen und gehört werden sollten.

Bildergalerie Europäischer Filmpreis | CORSAGE
Die luxemburgische Schauspielerin Vicky Krieps als österreichische Kaiserin SisiBild: Film AG/Samsa Film/Komplizen Film/Kazak Productions

In dieser Kategorie nominiert war auch die Comedienne Meltem Kaptan aus Köln für ihre Rolle in dem deutschen Politdrama "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" des Regisseurs Andreas Dresen. Die 42-Jährige ging entsprechend leer aus.

Beste Komödie: "El buen patrón"

Bildergalerie Europäischer Filmpreis | MARIUPOLIS 2
"Mariupolis 2" von Mantas KvedaravičiusBild: Easy Riders Film

Der Europäische Filmpreis zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen der Filmbranche. Die rund 4400 Mitglieder der Filmakademie konnten in etlichen Kategorien über Preisträgerinnen und Preisträger abstimmen, ähnlich wie bei den Oscars in den USA.

Als beste Komödie wurde der spanische Film "El buen patrón" (deutsch: "Der perfekte Chef") mit Schauspieler Javier Bardem ausgezeichnet. Der Preis für den besten Dokumentarfilm ging an "Mariupolis 2" von Mantas Kvedaravičius, der bei den Dreharbeiten im ukrainischen Kriegsgebiet im März 2022 ums Leben kam. Sein Team beendete den Film. Geehrt wurden zudem die Filmproduzentinnen und Filmproduzenten aus der Ukraine.

Margarete von Trotta für Lebenswerk geehrt

Die deutsche Regisseurin Margarethe von Trotta ("Hannah Arendt") wurde für ihr Lebenswerk geehrt. Die 80-Jährige zeigte sich in ihrer Dankesrede berührt und erinnerte daran, dass bisher nur wenige Regisseurinnen diese Auszeichnung bekommen haben.

35. Europäischer Filmpreis Margarethe von Trotta
Freut sich über ihren Preis: Margarethe von TrottaBild: Sebastian Gabsch/Geisler-Fotopress/picture alliance

Der italienische Filmemacher Marco Bellocchio ("Exterior Night") wurde in Reykjavik für innovatives Storytelling und der palästinensische Regisseur Elia Suleiman ("Vom Gießen des Zitronenbaums") für seine Verdienste um das Weltkino ausgezeichnet. Eine Videonachricht kam von der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen. Ihr Klimaschutzprogramm European Green Deal erhielt einen Nachhaltigkeitspreis.

35. Europäischer Filmpreis Elia Suleiman
Der palästinensische Regisseur Elia SuleimanBild: Sebastian Gabsch/Geisler-Fotopress/picture alliance

Der Europäische Filmpreis wird in der Regel abwechselnd in Berlin und einer anderen europäischen Stadt verliehen. Im vergangenen Jahr war das Drama "Quo Vadis, Aida?" über das Massaker in Srebrenica als bester europäischer Film des Jahres ausgewählt worden.

kle/ack (dpa, efe)