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Fünf Festnahmen nach Großrazzia gegen Schleuserbande

15. März 2023

400 Polizisten und das SEK durchsuchten mehr als 20 Wohnungen in Berlin und Halle nach Beweisen. Sie verhafteten fünf Verdächtige, denen vorgeworfen wird, Menschen nach Deutschland geschmuggelt zu haben.

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Zwei Polizisten mit Sturmhauben und Einsatzkleidung fixieren die Arme eines Mannes auf dessen Rücken und führen ihn in einen Van
Polizisten führen bei der Razzia in Berlin einen der fünf verhafteten Männer abBild: Paul Zinkendpa/picture alliance

Bei einer Razzia ist die Polizei in Berlin und Halle an der Saale gegen eine Gruppe mutmaßlicher Schleuser vorgegangen. Die Einsatzkräfte durchsuchten am Mittwochmorgen mindestens 24 Wohnungen und Büros, wie ein Sprecher der Bundespolizei sagte. Fünf Männer wurden verhaftet, vier davon in Berlin und einer in Halle. Insgesamt ermittelt die Polizei gegen 18 Verdächtige.

Mutmaßlicher Schmuggel über die Balkanroute 

Die Schleuserbande soll Menschen aus der Türkei und dem Irak illegal nach Deutschland gebracht haben. Aus Istanbul sollen die Menschen mit dem Flugzeug nach Sarajewo transportiert worden sein. Von der Hauptstadt Bosnien und Herzegowinas ging es mit Autos weiter über die "Balkanroute" nach Deutschland. Dafür nahmen die Schlepper bis zu 10.000 Euro pro Person, die sie einschleusten. Mindestens 90 Menschen seien auf diese Art nach Deutschland gelangt. 

Der Vorwurf bei den laufenden Ermittlungen lautet gewerbsmäßiges Einschleusen von Menschen. Bei den Durchsuchungen hielt die Polizei Ausschau nach Beweisen wie Handys und schriftlichen Unterlagen. Auch Geld und andere Vermögenswerte wollte sie sicherstellen.

Vier Polizisten stehen bewaffnet in Einsatzkleidung mit Sturmhauben vor einer halb geöffneten Tür
Großer Polizeieinsatz in BerlinBild: Paul Zinkendpa/picture alliance

GSG 9 unterstützt Polizei bei Razzia

An dem Einsatz beteiligt waren zudem das Berliner Landeskriminalamt (LKA) und die Staatsanwaltschaft. Die Polizei setzte Spezialeinheiten wie die GSG 9 der Bundespolizei ein, weil Verdächtige als aggressiv galten und möglicherweise auch Waffen besaßen.

In allen durchsuchten Wohnungen habe die Polizei Menschen gefunden, die vermutlich nach Deutschland eingeschleust wurden. Ihre Ausweise und ihr Aufenthaltsstatus würden jetzt überprüft. 

Faktencheck: Was Menschenhändler versprechen

fwü/fab (dpa, afp)