Umschwärmter Schauspieler: Idris Elba wird 50

Der britische Schauspieler mit der markanten tiefen Stimme und dem Riesentalent kann an die 20 verschiedene Dialekte und Akzente imitieren, spielt Verbrecher, Ermittler, Flaschengeister, Comic-Helden, Gute, Böse und "Normalos". Dass er nun 50 wird, tut seiner Coolness keinen Abbruch.

Mit der TV-Serie "The Wire" wurde er bekannt, doch sein endgültiger Durchbruch gelang ihm mit der britischen Krimiserie "Luther", in der er seit 2010 die Titelfigur Detective John Luther verkörperte. Für seine Darstellung des unkonventionellen Ermittlers wurde er 2012 mit dem Golden Globe ausgezeichnet - danach häuften sich die Rollenangebote.

Er ist der Letzte seiner Art: Revolvermann Roland ist auf der Suche nach dem sagenumwobenen Dunklen Turm. Stürzt er ein, geht die Welt unter. Auf seinem Weg begegnet er einem unheimlichen "Mann in Schwarz", einem Hexer, der das gleiche Ziel hat - aber keine guten Absichten. Idris Elba spielt den Revolvermann als innerlich ebenso zerrissenen wie coolen Charakter.

Dieser Western ist fast ausschließlich mit schwarzen Schauspielerinnen und Schauspielern besetzt, das kommt in diesem Genre nicht oft vor. Elba gibt einen Mörder, der nach einem Gefängnisaufenthalt wieder auf freiem Fuß ist. Es kommt zu einem erbitterten Kampf zwischen ihm und dem Kind eines seiner Opfer, das auf Rache sinnt. Nachdem der Film 2021 ins US-Kino kam, ist er nun bei Netflix zu sehen.

Als spitzohriger Flaschengeist ist Idris Elba für Wunscherfüllungen zuständig. Der Dschinn verspricht einer skeptischen Akademikerin (Tilda Swinton) im Tausch für seine Freiheit so einiges. Das Ganze in opulenten Bildern - zwischen 1001er Nacht und einem tristen Hotelzimmer. Premiere hatte der Film bei den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes.

Zeitgleich im Kino: ein Survival-Drama. Hier spielt Idris Elba einen verwitweten Familienvater, der mit seinen beiden Töchtern auf Safari in Südafrika geht. Nach einer Begegnung mit einem äußerst schlecht gelaunten Löwen beginnt ein Kampf um Leben und Tod. Ein Film, der sich nur lohnt, wenn man Idris Elba in Aktion gegen ein komplett animiertes Raubtier bewundern will.

Immer noch wird um die Nachfolge von Daniel Craig als Agent 007 gerätselt. Idris Elba galt lange als Favorit, doch inzwischen scheint dies endgültig vom Tisch zu sein. Der britischen Tageszeitung "The Express" sagte er: "Ich bin vermutlich der berühmteste James Bond der Welt, obwohl ich die Rolle nie gespielt habe. Genug ist genug. Ich will darüber nicht mehr reden."

Elba studierte Schauspiel und Musik am National Youth Music Theatre in London, nebenbei verdiente er Geld als DJ. Das hat er nie aufgegeben: Mit zunehmendem Bekanntheitsgrad bekam er größere Aufträge, so wurde er für die Hochzeit von Prinz Harry und Meghan engagiert. Inzwischen bespielt er weltweit große Festivals wie das Coachella oder, wie hier, das South West Four Festival in London.

Als großer Fußballfan und Hobbyspieler trat Elba beim "Soccer Aid"-Spektakel zugunsten des Kinderhilfswerks UNICEF an, das 2006 von Robbie Williams ins Leben gerufen wurde. Das Event brachte neben männlichen Spielern - wie dem Brasilianer Cafu oder dem Ukrainer Andrij Schewtschenko - auch Frauen wie die US-Spielerin O'Reilly und die Britin Fara Williams aufs Spielfeld.

Elbas Privatleben lief etwas holpriger als seine Karriere - erst seine dritte Ehe mit Sabrina Dhowre scheint gut zu laufen. Auf dem Roten Teppich oder bei Veranstaltungen wirken die beiden sehr harmonisch. Vielleicht liegt es ja daran, dass die beiden auch beruflich zusammen arbeiten: Das Paar hat eine eigene Linie von Kosmetikprodukten kreiert und moderiert einen Podcast.

Elba will seinen 50. am 6. September ohne große Sause angehen. "Ich habe genug große Partys gefeiert, dieses Mal möchte ich es in einer entspannten Umgebung genießen", verriet er dem Onlinemagazin "Celebretainment". Er freue sich, 50 zu werden, aber: "Ich mag das Wort 50 nicht aussprechen. Es ist wie 'Was? Ich bin alt!'." Er muss sich keine Sorgen machen: Die Fans werden ihn auch mit 100 lieben.