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Inflation in Deutschland erneut leicht gesunken

28. Juli 2022

Die Inflation in Deutschland liegt weiter deutlich über der Sieben-Prozent-Marke. Der Preisauftrieb verliert aber den zweiten Monat in Folge etwas an Tempo.

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80 Jahre Einkaufswagen
Bild: picture-alliance/dpa/J. Büttner

Die hohe Inflation in Deutschland hat sich im Juli den zweiten Monat in Folge leicht abgeschwächt. Waren und Dienstleistungen kosteten durchschnittlich nur noch 7,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit 7,4 Prozent gerechnet. Im Juni hatte die Jahresinflationsrate noch bei 7,6 Prozent gelegen und im Mai bei 7,9 Prozent. Die Zahlen scheinen zu bestätigen, was das Münchner Ifo-Institut am Vormittag vermeldet hatte: Dass die Inflation in Deutschland ihren Höhepunkt aller Voraussicht nach erreicht hat. 

Neueste Daten deuten laut Ifo-Institut auf ein Abklingen der Inflation hin. Laut jüngster Umfrage der Münchner Forscher hat der Anteil der befragten Firmen weiter abgenommen, die in den kommenden drei Monaten ihre Preise erhöhen wollen. Die Preiserwartungen der Unternehmen seien im Juli das dritte Mal in Folge gesunken.

Der Indikator sank auf 47,4 Punkte, von zuvor 52,9, wie das Institut am Donnerstag weiter mitteilte: "Die Preise dürften zwar weiter steigen, allerdings wird sich das Tempo verlangsamen. Damit hat die Inflation ihren Hochpunkt voraussichtlich erreicht und wird im Verlauf der zweiten Jahreshälfte allmählich zurückgehen", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.

Lebensmittelhandel gegen den Trend

Die Preiserwartungen der Unternehmen schlagen sich laut dem Experten in der Regel mit ein paar Monaten Verzögerung in den Verbraucherpreisen  nieder. Spürbar gesunken sind die Preiserwartungen vor allem in den Wirtschaftszweigen, deren Produktion dem Konsum vorgelagert ist. Dazu zählen unter anderem das Baugewerbe und die Industrie. Aber auch bei den konsumnahen Dienstleistungen (Gastgewerbe, Freizeit, Kultur, Unterhaltung) dürften die Preise laut Ifo langsamer steigen.

Lediglich im Lebensmitteleinzelhandel ist noch kein Ende der spürbaren Verteuerung in Sicht. Wie bereits in den Monaten zuvor gaben alle vom Ifo befragten Händler an, ihre Preise anheben zu wollen.

ul/hb (rtr, dpa, afp)

Der Artikel wurde mit der aktuellen Inflationsrate aktualisiert.