1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
PolitikEcuador

Kehrtwende in Ecuador: Journalist tritt nun bei der Wahl an

14. August 2023

Die Bewegung des ermordeten ecuadorianischen Präsidentschaftskandidaten Fernando Villavicencio hat ihre Entscheidung zu seiner Nachfolge geändert. Der Journalist Christian Zurita geht bei der Wahl am Sonntag ins Rennen.

https://p.dw.com/p/4V6ae
Christian Zurita und Andrea González Náder - mit schusssicheren Westen der Polizei - geben eine Pressekonferenz
Der neue Präsidentschaftskandidat der Bewegung Construye (Baue), Christian Zurita, und seine Vize-Kandidatin, die Umweltaktivistin Andrea González NáderBild: Dolores Ochoa/AP Photo/picture alliance

Der 53 Jahre alte Christian Zurita ist wie der in Ecuador ermordete Präsidentschaftskandidat Fernando Villavicencio Investigativjournalist. Nach Medienberichten arbeiteten sie zusammen, etwa an Artikeln über Korruption in der Regierung des Ex-Präsidenten Rafael Correa (2007-2017), und waren enge Freunde.

Die Bewegung Construye (Baue) hatte sich zunächst für Villavicencios Vize-Kandidatin Andrea González Náder als neue Präsidentschaftsbewerberin entschieden und dies am Samstag mitgeteilt. Einen Tag später wies die Partei in einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Quito darauf hin, es sei offen geblieben, ob die Wahlbehörde CNE die Personalie genehmigen werde, da die Umweltaktivistin bereits als Bewerberin um das Amt der Vizepräsidentin eingetragen ist. Das soll sie nun auch bleiben. "In Ermangelung klarer Antworten der CNE und angesichts der wütenden Reaktion einiger politischer Kreise werden wir kein Risiko eingehen", erklärte die Mitte-Links-Partei und stellte Zurita als neuen Präsidentschaftskandidaten vor. 

Kandidat für Präsidentenwahl in Ecuador erschossen

Villavicencio war am Mittwoch nach einer Wahlkampfveranstaltung in Quito erschossen worden. Mindestens neun Menschen wurden bei dem Vorfall verletzt, ein Verdächtiger erlag nach einem Schusswechsel mit den Sicherheitskräften seinen Verletzungen. Sechs Verdächtige, allesamt Männer aus dem Nachbarland Kolumbien, kamen in Untersuchungshaft.

Präsident Guillermo Lasso machte Mitglieder der organisierten Kriminalität für den Mord verantwortlich. Der Staatschef verhängte für 60 Tage den Ausnahmezustand im Land und mobilisierte die Streitkräfte.

Am 20. August finden in Ecuador vorgezogene Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt. Diese sind notwendig geworden, weil Lasso inmitten eines Amtsenthebungsverfahrens wegen mutmaßlicher Unterschlagung die Nationalversammlung aufgelöst hatte.

se/fw (dpa, rtr)