Limbourg: "Vielfalt ist die Stärke des Global Media Forums der DW" | Presse | DW | 21.06.2022
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Presse

Limbourg: "Vielfalt ist die Stärke des Global Media Forums der DW"

GMF 2022 endet – Get-together internationaler Medienschaffender: Maria Ressa, Leonid Volkov, Timothy Snyder, David Beasley, Paul Ronzheimer, Barkha Dutt, Audrey Tang, Ulrik Haagerup, Bernhard Pörksen und Gwen Lister.

Die zweitägige Medienkonferenz der Deutschen Welle (DW) behandelte unter dem Motto "Shaping tomorrow, now" hybrid vor Ort in Bonn und online Themen wie journalistische Ausbildung, Klimawandel, digitalen Aktivismus und Kriegs- und Pandemieberichterstattung. 

In seinem Schlusswort betonte DW-Intendant Peter Limbourg die Stärke des DW Global Media Forums, selbst Menschen aus Ländern, die miteinander im Konflikt stehen, ins Gespräch und in eine konstruktive Debatte zu bringen. "Die Vielfalt, die sich in der Anwesenheit von Journalisten aus Russland, der Ukraine, Israel und den Palästinensischen Gebieten widerspiegelt, ist die Stärke des Global Media Forums der DW. Wir können kritische Fragen stellen. Wir können alles ansprechen. Ich bin wirklich froh, dass wir diese zwei Tage in Bonn hatten", sagte er.  

GMF 2022 | Peter Limbourg und Maria Ressa

DW-Intendant Peter Limbourg und Friedensnobelpreisträgerin Maria Ressa beim Global Media Forum in Bonn.

Ein Highlight war der Auftritt der Friedensnobelpreisträgerin 2021, der philippinischen Journalistin Maria Ressa. "Wenn wir keine Fakten haben, haben wir keine Wahrheit, und wenn wir keine Wahrheit haben, haben wir kein Vertrauen", so Ressa in ihrer Keynote. Mit faktenbasiertem Journalismus könne das Vertrauen, das durch illiberale Regierungen verloren gegangen sei, wieder hergestellt werden. Mit David Beasley, Exekutivdirektor des World Food Programme, nahm ein zweiter Friedensnobelpreisträger an der Medienkonferenz teil.  

Auch DW-Intendant Limbourg wies auf den Glaubwürdigkeitsverlust der Medien hin: "Wir sind mit einem Sturm von Desinformation, Propaganda und Zensur konfrontiert. Wenn die freien und unabhängigen Stimmen zusammenarbeiten, können wir diesem Sturm trotzen und etwas bewirken."

GMF 2022 | Freedom of Speech Award | Gewinner

Die ukrainischen Journalisten Mstyslav Chernov (links) und Evgeniy Maloletka erhielten den DW Freedom of Speech Award 2022.

In einer emotionalen Zeremonie am Montagabend zeichnete die DW die ukrainischen Fotojournalisten Mstyslav Chernov und Evgeniy Maloletka mit dem Freedom of Speech Award 2022 aus und würdigte ihre eindrucksvolle Berichterstattung über die russischen Angriffe auf die ukrainische Stadt Mariupol im Februar und März. Jodie Ginsberg, Präsidentin des Committee to Protect Journalists (CPJ), hielt die Laudatio. Ensaf Haidar, Ehefrau des saudischen Bloggers Raif Badawi, der 2015 während seiner zehnjährigen Haft mit dem ersten Freedom of Speech Award ausgezeichnet wurde, verlas ein Grußwort.  

GMF 2022 | Shaping the future of journalism in wartimes

Staatsministerin für Kultur und Medien Claudia Roth

Unter den Gästen aus der Politik waren Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien, Věra Jourová, EU-Kommissarin für Werte und Transparenz, die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock und Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst, Taiwans Digitalministerin Audrey Tang und Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner.  

Berichterstattung an der Kriegsfront und gegen Desinformation 

GMF 2022 | Impressions

Teilnehmende des GMF im World Conference Center Bonn

Der stellvertretende BILD-Chefredakteur Paul Ronzheimer berichtete aus der Ukraine über seine Kriegserfahrungen: "Viele Journalisten sind in diesem Krieg gestorben und das ist etwas, das man nicht aus dem Kopf bekommt." In einer anderen Paneldiskussion debattierten die Digitalministerin Taiwans, Audrey Tang, und der russische Oppositionspolitiker Leonid Volkov über die Bedrohung durch Online-Zensur und Methoden zur Bekämpfung von Desinformation. "Es ist kein Zufall, dass Putin und der Kreml alle unabhängigen Medien in Russland am ersten Tag des Krieges abgeschaltet haben", sagte Volkov. "Sie wissen ganz genau, dass die Medien Teil der Kriegsführung sind."

GMF 2022 | Timothy Snyder und Edith Kimani

Timothy Snyder und Moderatorin Edith Kimani

In der abschließenden Rede "Media Coverage in Times of Crisis: Lessons from the Past and Ideas for the Future" zog der US-Historiker Timothy Snyder eine Parallele zwischen der Hungersnot in der Sowjetukraine 1932/33 und dem aktuellen russischen Krieg in der Ukraine: "Stalin traf die politische Entscheidung, den Ukrainern die Schuld zu geben", sagte er. "Wie bei Stalin, so auch bei Putin. Dies ist eine politische Entscheidung mit völlig vorhersehbaren Folgen." 

ARD/ZDF Förderpreis für Frauen in Medientechnologie

Die Gewinnerinnen des Förderpreises für Frauen in Medientechnologie

Am zweiten Konferenztag ehrte die ARD.ZDF-Medienakademie drei Hochschulabsolventinnen aus den Bereichen Technik, Ingenieurwesen und Medienwissenschaft, die sich mit dem Bereich der audiovisuellen Medienproduktion und -distribution befassen, mit dem Preis "Frauen und Medientechnologie". Die Preisträgerinnen (Platz 1 bis 3): Katharina Greiner, Janine Jensch and Wiebke Middelberg. 

Die Teilnehmenden der Konferenz in Bonn konnten Live-Aufzeichnungen der DW-Sendungen "JaafarTalk" und "Arts.21" erleben. Darüber hinaus bot das 15. GMF zahlreiche Online-Events – unter anderem zu den Themen Internetzensur, Fact Checking und Berichterstattung über den Ukraine-Krieg. 

Das DW Global Media Forum ist Deutschlands internationale Konferenz für Medienschaffende aus mehr als 100 Ländern. Gemeinsam mit ihren Hauptpartnern, dem Auswärtigen Amt, dem Land Nordrhein-Westfalen, der Stiftung Internationale Begegnung der Sparkasse in Bonn und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, bietet die DW Medienschaffenden eine einzigartige Gelegenheit für interdisziplinäre Diskussionen mit Meinungsführenden aus verschiedenen Bereichen rund um die drängenden Themen unserer Zeit. 

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