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Montag weltweit heißester Tag seit Beginn der Aufzeichnungen

5. Juli 2023

Am 3. Juli herrschte eine durchschnittliche Temperatur von 17,01 Grad Celsius. Experten befürchten aber weitere Temperaturrekorde und noch mehr Extremwetter. El Niño mischt kräftig mit.

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Menschen in Beijing verstecken sich unter einem Regenschirm vor der Sonne und haben einen Ventilator in der Hand
In vielen Regionen auf der Welt werden aktuell gefährliche Temperaturrekorde verzeichnetBild: Ichiro Ohara/AP/picture alliance

Der vergangene Montag war der bislang heißeste Tag auf der Welt seit Beginn der Aufzeichnungen. Dies haben Messungen von US-Meteorologen ergeben.  Am 3. Juli sei eine durchschnittliche Temperatur von 17,01 Grad Celsius gemessen worden, so die US-amerikanischen Nationalen Zentren zur Umweltvorhersage (NCEP). Damit sei der bisherige Rekord von 16,92 Grad vom 24. Juli 2022 übertroffen worden.

"Das ist kein Meilenstein, den wir feiern sollten", sagte die Forscherin Friederike Otto von dem auf Klimawandel und Umwelt spezialisierten Grantham-Institut am Imperial College in London nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters. "Es ist ein Todesurteil für Menschen und Ökosysteme."

Zwei Ersthelfer stehen vor einem Krankenwagen in Mexiko nach der Behandlung einer unter der Hitze leidenden Person
Während der Extremhitze im Juni rücken Sanitäter in Mexiko aus, um dehydrierte Personen zu behandelnBild: Jose Luis Gonzalez/REUTERS

Deutliche Temperaturrekorde auf der ganzen Welt

In diesem Jahr hatte das europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus bereits Anfang Juni die höchsten weltweiten Durchschnittstemperaturen gemessen, die je in dem Zeitraum registriert wurden. Die bisherigen Rekorde waren damals in einem "erheblichen Maß" übertroffen worden.

In Großbritannien wurde der heißeste Juni seit Beginn der Aufzeichnungen verzeichnet. In den vergangenen Wochen litt der Süden der USA unter einer intensiven Hitzeglocke. In China setzte sich eine Hitzewelle fort, bei der Temperaturen von über 35 Grad erreicht wurden. Nordafrika verzeichnete Temperaturen nahe 50 Grad. Auch in der Antarktis stiegen die Thermometer ungewöhnlich hoch: An der ukrainischen Polar-Station Vernadsky wurde kürzlich mit 8,7 Grad der Temperaturrekord für Juni gebrochen.

Ein Sicherheitsbeamter tupft sich mit einem Handtuch den Schweiß von der Stirn
In China erreichten die Temperaturen mehrere Tage über 35 Grad CelsiusBild: Andy Wong/AP/picture alliance

Der Hitzerekord vom Montag muss noch durch andere Messungen bestätigt werden. Er könnte jedoch bald schon wieder gebrochen werden, wenn der Hochsommer auf der Nordhalbkugel beginnt. Bis Anfang August steigt die globale Durchschnittstemperatur für gewöhnlich weiter an. Die weltweite Durchschnittstemperatur schwankt im Jahresverlauf zwischen zwölf und 17 Grad und lag in den Jahren von 1979 bis 2000 Anfang Juli durchschnittlich bei 16,2 Grad.

Wetterphänomen El Niño sorgt für Extremwetter

Für die Entwicklung haben Wissenschaftler den Klimawandel in Verbindung mit einem aufkommenden El-Niño-Wetterphänomen verantwortlich gemacht, das weltweit zu verstärktem Extremwetter führen kann. Nach Angaben der US-Ozeanografie- und Wetterbehörde NOAA sind durch El Niño in einigen Regionen "neue Temperaturrekorde" möglich.

Extremes Wetter - Was kommt da auf uns zu?

El Niño tritt alle zwei bis sieben Jahre auf und zeichnet sich durch eine Erwärmung des Oberflächenwassers im Pazifischen Ozean aus. Es führt meist zu starker Trockenheit in Australien, Indonesien und Teilen Südasiens, während es in einigen Regionen Afrikas und Südamerikas, im Süden der USA und in Zentralasien für stärkere Niederschläge sorgt. 

Experten der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) empfehlen Regierungen weltweit, Vorkehrungen zu treffen, um "Menschenleben und Lebensgrundlagen zu retten".

mws/sti (afp, rtr)