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PolitikIsrael

UN-Sonderbeauftragte für sexuelle Gewalt besucht Israel

29. Januar 2024

Dreieinhalb Monate liegt der Terrorüberfall der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen zurück. Jetzt ist die UN-Sonderbeauftragte für sexuelle Gewalt in Konflikten, Pramila Patten, ins angegriffene Israel gereist.

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Pramila Patten | UN-Sonderbeauftragte für sexuelle Gewalt bei Konflikten
Pramila Patten, die UN-Sonderbeauftragte für sexuelle Gewalt in Konflikten (Archivbild)Bild: Eskinder Debebe/UN Photo/Xinhua/picture alliance

Pramila Patten sei vom israelischen Außenministerium eingeladen worden, um aus erster Hand einen Eindruck vom Ausmaß der am 7. Oktober von der Hamas begangenen Gräueltaten zu bekommen und diese Informationen an die zuständigen internationalen Stellen weiterzugeben, teilte das Ministerium in Jerusalem mit.

Lange ignoriert

Hintergrund der Einladung sei, dass UN-Gremien Berichte über sexualisierte Gewalt gegen Frauen bei dem Hamas-Überfall lange ignoriert hätten. Die Organisation UN-Frauen hatte erst acht Wochen nach dem Hamas-Angriff und nach massiver Kritik Anfang Dezember in einem X-Post geschrieben: "Wir verurteilen eindeutig die brutalen Angriffe der Hamas auf Israel am 7. Oktober. Wir sind beunruhigt über die vielen Berichte über geschlechtsspezifische Gräuel und sexuelle Gewalt während dieser Attacken."

Patten werde während ihres Besuchs in Israel Überlebende der Massaker, Zeugen, Experten für Opferhilfe sowie Vertreter der Polizei und der Sicherheitskräfte treffen, die ihr über die sexualisierte Gewalt der Hamas gegen Frauen und Männer berichten würden, betonte das israelische Außenministerium. Die Berichte sollten im nächsten Jahresbericht der Vereinten Nationen über sexualisierte Gewalt in Konfliktgebieten ihren Niederschlag finden, hieß es weiter.

Am 7. Oktober vergangenen Jahres hatten Hamas-Terroristen das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels begangen. Dabei wurden mehr als 1200 Menschen getötet. Etwa 240 Geiseln wurden nach Gaza verschleppt. Die Berichte über sadistische Gewalt am Tag des Massakers nähren auch die Sorge um junge Frauen, die sich noch in der Gewalt der Hamas befinden.

Die Hamas wird von den USA, der EU, von Deutschland und weiteren Staaten als Terrororganisation eingestuft. Seit dem Angriff der radikalislamischen Gruppe führt Israel massive Luftangriffe auf den Gazastreifen aus und seit Ende Oktober auch eine Bodenoffensive.

Kein Treffen mit UNRWA-Leiter

Israel hat unterdessen ein geplantes Treffen mit dem Leiter des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini, kurzfristig abgesagt. "Ich habe das Treffen von Ministeriumsmitarbeitern mit Lazzarini am Mittwoch in Israel gerade gecancelt", schrieb Außenminister Israel Katz auf der Online-Plattform X. Als Grund der Ausladung fügte Katz die Teilnahme von UNRWA-Mitarbeitern an den Massakern der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober an.

Belgien Brüssel | EU Treffen | Israels Außenminister Israel Katz
Israels Außenminister Katz lehnt ein Treffen mit dem Chef des Palästinenserhilfswerks UNRWA ab (Archivbild)Bild: Dursun Aydemir/Anadolu/picture alliance / Anadolu

Mehrere Staaten, darunter Deutschland, hatten zuvor ihre Zahlungen an das Hilfswerk im Gazastreifen vorerst eingestellt, weil zwölf der mehreren Tausend Mitarbeiter der UNRWA im Gazastreifen vorgeworfen wird, in den brutalen Hamas-Überfall verwickelt gewesen zu sein. Die UN-Organisation entließ einige Mitarbeiter und will den Vorwürfen nachgehen.

haz/uh/wa (dpa, rtr)