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Neuer RSV-Impfstoff soll Babys ab Geburt schützen

29. August 2023

Das RS-Virus infiziert die Atemwege und kann für Babys und Kleinkinder sehr gefährlich sein - und sogar tödlich enden. Nun hat die EU einen Impfstoff zugelassen, der Säuglinge ab der Geburt schützen soll.

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Säugling liegt mit einem Atemwegsinfekt auf der Intensivstation einer Kinderklinik und wird non-invasiv beatmet
Das RS-Virus ist eine der häufigsten Ursachen für Krankhausaufenthalte von Säuglingen und KleinkindernBild: Christoph Soeder/dpa/picture alliance

Die EU-Kommission hat den Impfstoff Abrysvo des Pharmaunternehmens Pfizer zugelassen. Es ist der erste Impfstoff, der nicht nur ältere Menschen vor dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) schützt, sondern auch Schwangeren verabreicht werden kann, um Säuglinge ab der Geburt und bis zum sechsten Lebensmonat zu immunisieren. 

Laut des European Center for Disease Prevention and Control (ECDC) infizieren sich jedes Jahr weltweit geschätzte 33 Millionen Menschen mit dem RS-Virus. Der Erreger wird durch Tröpfchen beim Niesen oder Husten übertragen und verursacht bei den meisten Menschen nur leichte Erkältungssymptome. Bei älteren Personen, Menschen mit Vorerkrankungen sowie Säuglingen und Kleinkindern kann die Atemwegsinfektion jedoch dramatischer verlaufen.

RSV häufige Ursache für Krankenhausaufenthalte

In der EU, Norwegen und Großbritannien landen jährlich etwa 213.000 Kinder unter fünf Jahren mit einer schweren RSV-Infektion im Krankenhaus. Weltweit sterben jedes Jahr zwischen 66.000 und 199.000 Kinder unter fünf Jahren an der Erkrankung, so das ECDC.

Die Zahl der RSV-Infektionen hatte in der EU letzten Winter zugenommen, weshalb der Impfstoff Abrysvo in einem sogenannten beschleunigten Bewertungsverfahren zugelassen worden ist. 

Im Hinblick auf die bevorstehende Herbst- und Wintersaison könne der Impfstoff dazu beitragen, schwerwiegende RSV-Folgen für einige unserer schwächsten Bürger zu verhindern, meint Stella Kyriakides, Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in einer Pressemitteilung der EU-Kommission. "Das ist besonders wichtig für unsere Kinder, bei denen RSV eine der häufigsten Ursachen für Krankenhausaufenthalte in der EU ist", so Kyriakides.

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Mit Abrysvo sollen in der EU nun auch Schwangere geimpft werden können, um so die ungeborenen Kinder passiv zu immunisieren und vor schweren Infektionsverläufen zu schützen. Auf diese Weise sind Säuglinge bis zum sechsten Lebensmonat geschützt. Eine einzelne Impfung zwischen der 24. und 36. Schwangerschaftswoche solle diesen Schutz gewährleisten, heißt es in einer Pressemitteilung des Herstellers Pfizer.

Kurz vor der Zulassung in der EU hatte auch die Food and Drug Administration (FDA), das US-amerikanische Äquivalent zur Europäischen Arzneimittelbehörde EMA, den Impfstoff zugelassen. In den USA wird Abrysvo für Menschen ab 60 Jahre empfohlen. Schwangere können sich dort zwischen der 32. und 36. Schwangerschaftswoche impfen lassen.

 

DW Mitarbeiterportrait | Julia Vergin
Julia Vergin Teamleiterin in der Wissenschaftsredaktion mit besonderem Interesse für Psychologie und Gesundheit.