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Northvolt will Batteriefabrik in Schleswig-Holstein bauen

12. Mai 2023

Der schwedische Batteriehersteller Northvolt hat sich für eine milliardenschwere Investition zum Bau einer Batteriezellfabrik im schleswig-holsteinischen Heide entschieden. Zuvor hatte es noch Zweifel gegeben.

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Firmenlogo von Northvolt in Schweden
Firmenlogo von Northvolt in SchwedenBild: Britta Pedersen/dpa/picture alliance

Der schwedische Konzern Northvolt treibt den geplanten Bau einer großen Batteriezellenfabrik für Elektroautos in Schleswig-Holstein voran. Die Bundesregierung sowie die Landesregierung teilten am Freitag mit, die Errichtung einer Gigafactory von Nothvolt in Heide - etwa 100 Kilometer nordwestlich von Hamburg - zu unterstützen. Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte weiter, über die Höhe der Förderung sei noch nicht final entschieden. "Northvolt hat verdeutlicht, dass die Investition in Heide vorbehaltlich einer Förderung erfolgt, die die Europäische Kommission unter Wahrung des Wettbewerbsrechts genehmigt." Konzernchef Peter Carlsson sagte, mit dem Engagement der Bundesregierung im Rücken habe Northvolt beschlossen, die nächsten Schritte für den Ausbau zu gehen. Zuvor waren Zweifel aufgekommen, ob Northvolt zugunsten eines Standorts in Nordamerika den bereits geplanten Bau in Heide aufschieben könnte.

Northvolt hatte im Februar 2022 den Bau der Fabrik angekündigt. Jährlich sollen dort nach ursprünglichen Plänen von 2025 an Batterien für eine Millionen Elektroautos gebaut werden. Im Herbst stellte Unternehmenschef Carlsson das Projekt aber wieder in Frage und nannte als Grund vor allem die stark gestiegenen Energiepreise in Deutschland. Er sagte damals außerdem, Northvolt ziehe eine Priorisierung der Expansion in den USA wegen dortiger üppiger Subventionen in Betracht. Die Bundesregierung und die EU forderte er zu höhere Beihilfen auf. 

Eine Wiese nahe der Bundestraßen B5, B203 und der Autobahn A23 in der Gemeinde Norderwöhrden bei Heide, wo eine neue Batteriezellenfertigung von Northvolt entstehen soll.
Hier soll die neue Fabrik von Northvolt entstehen: Unbebaute Wiese in der Nähe von Heide, Schleswig-HolsteinBild: Christian Charisius/dpa/picture alliance

Rund 3000 direkte Jobs, weitere im Umfeld 

Die Förderung werde eine milliardenschwere private Investition freisetzen, die 3000 direkte Arbeitsplätze in Heide und Tausende weitere in der umliegenden Industrie und im Dienstleistungssektor schaffen werde, heißt es in der gemeinsamen Mitteilung. Das jährliche Produktionsvolumen nach dem Hochlauf der Fabrik werde 60 Gigawattstunden betragen und rund eine Million Elektrofahrzeuge mit hochwertigen Batteriezellen aus deutscher Produktion versorgen.

"Wir sind seit fast einem Jahr in Verhandlungen mit Northvolt", erklärte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck nun. "Unser vertrauensvoller Dialog mit dem Unternehmen und allen relevanten Interessengruppen hat sich als erfolgreich erwiesen, so dass nun wichtige nächste Schritte zur Realisierung des Projekts unternommen werden können." Die Förderung stehe noch unter dem Vorbehalt einer beihilferechtlichen Genehmigung der EU-Kommission. Alle Beteiligten streben laut Ministerium an, die Voraussetzungen noch in diesem Jahr zu erfüllen, damit die Bauarbeiten beginnen können. Eine Auslieferung von Batteriezellen aus Heide soll im Jahr 2026 starten.

hb/nm (dpa,rtr,afp)