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Glaube

Papst kritisiert Stigmatisierung Gefangener

25. Januar 2019

Am Rande des Weltjugendtags in Panama hat Papst Franziskus junge Häftlinge besucht. Dabei sprach sich das Oberhaupt der katholischen Kirche gegen die Ausgrenzung von Inhaftierten und Vorbestraften aus.

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Panama | Papst Franziskus besucht am Rande des Weltjugendtags ein Jugendgefängnis
Bild: Getty Images/AFP/A. Pizzoli

Papst Franziskus hat beim Besuch eines Jugendgefängnisses am Rande des Weltjugendtags in Panama vor den Gefahren von Stigmatisierung gewarnt. Dem Leben der Menschen Etiketten zu verpassen, die vielleicht auf die Vergangenheit, aber nicht zwingend auf die Gegenwart und Zukunft zuträfen, rufe nur Spaltung hervor, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche in der Jugendhaftanstalt Las Garzas de Pacora vor den Toren von Panama-Stadt. 

"Jesus hat gezeigt, dass es anders geht"

So entstehe eine unsichtbare soziale Mauer, "die einen glauben macht, dass durch Ausgrenzung, Trennung und Isolierung alle Probleme auf magische Weise zu lösen sind", so Franziskus in seiner Ansprache vor jugendlichen Häftlingen und Wachpersonal. Er mahnte, sich dafür einzusetzen, den Menschen neue Chancen zu geben. Jesus habe gezeigt, dass mit Menschen, die schuldig geworden sind, ein anderer Umgang möglich sei. 

Las Garzas de Pacora wurde 2012 gegründet und gilt als vorbildlich. Die Einrichtung wurde auch von der EU gefördert und wird von der UNESCO unterstützt. Nach Vatikan-Angaben sind dort rund 200 Jugendliche inhaftiert. Der Papst nahm einigen Häftlingen die Beichte ab. Die Straßen auf dem Weg zu dem Gefängnis waren streckenweise gesäumt von Menschen, die dem Papst im offenen Auto zujubelten.

"Um Recht auf Kindheit und Familie betrogen"

Nach dem Gefängnisbesuch betete der Argentinier den traditionellen Kreuzweg des Weltjugendtags. Dabei erinnerte er an die Leiden junger Menschen weltweit. Viele würden um ihr Recht auf eine Kindheit, auf Familie und Bildung betrogen oder als Migranten für soziale Übel verantwortlich gemacht, sagte der Papst. Zudem beklagte er Ausbeutung und Missbrauch von Jugendlichen durch Personen, die sich als Mitarbeiter Christi bezeichneten. An der Gebetsfeier an einem 2,5 Kilometer langen Abschnitt der Küstenpromenade nahmen junge Katholiken aus aller Welt teil.

ie/jj/uh (kna, dpa)

Der Papst in Panama