1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Spotify will gegen Fehlinformationen vorgehen

31. Januar 2022

Der Streamingdienst Spotify hat bekanntgegeben, wie er gegen Fehlinformationen über COVID-19 vorgehen wird. Eine öffentliche Debatte hatte die Plattform unter Druck gesetzt.

https://p.dw.com/p/46JgF
Daniel Ek trägt ein schwarzes T-Shirt mit der Aufschrift "Suits Suits".
Mitbegründer und Geschäftsführer von Spotify, Daniel Ek.Bild: Vesa Moilanen/Lehtikuva/dpa/picture alliance

Podcasts, die sich auf Spotify mit der Corona-Pandemie beschäftigen, werden in Zukunft um einen Zuhörerhinweis ergänzt. Das gab Daniel Ek, Geschäftsführer des schwedischen Streaminganbieters, am Sonntag (30.1.2022) bekannt.

Der Hinweis werde interessierte Hörer auf einen "Informations-Hub" weiterleiten, der wissenschaftliche Erkenntnisse zur Corona-Pandemie, Impfungen und Tests beinhalte. Daran würde man gerade arbeiten, so Ek.

Die Maßnahme ist eine Reaktion auf eine kontroverse Diskussion. Diese wird in der englischsprachigen Öffentlichkeit geführt, seit Spotify sich dazu entschieden hat, den "Spotify-Original"-Podcast des umstrittenen US-Comedian Joe Rogan weiterhin zu streamen.

Prominente Kritiker: Neil Young und Joni Mitchell

Musiker Neil Young trägt Strohhut und kariertes braunes Hemd.
Neil Young hat seine Musik aus Protest von der Streamingplattform entfernt. Bild: Rebecca Cabage/Invision/AP/picture alliance

In seinem Podcast äußerten sich Rogan und diverse Gäste skeptisch über Impfungen gegen COVID-19. 270 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie medizinische Fachleute schrieben daraufhin an Spotify und forderten die Plattform dazu auf, Joe Rogan davon abzuhalten, Fehlinformationen zu verbreiten. Prominente Musikschaffende wie Neil Young und Joni Mitchell kündigten an, ihre Musik aus Protest von der Streaming-Plattform zu entfernen.

 Joni Mitchell mit langen blonden Haaren und schwarzem Hut.
Bezeichnete die Fehlinformation, die Rogan verbreitet, als Lügen: Musiklegende Joni Mitchell.Bild: Jesse Grant/Getty Images for NAMM

Joe Rogan hat hunderttausende Fans sowie einen Multimillionen-Dollar-Vertrag mit Spotify. In seinem Podcast gab es im vergangenen Monat ein Interview mit dem Virologen Robert Malone, der einer Beraterfirma in den USA vorsteht. Von der Plattform Twitter ist Malone bereits verbannt worden, weil er Falschinformationen über das Coronavirus verbreitet. Malone war ebenfalls zu Gast in der Talkshow von Steve Bannon, dem ehemaligen Berater Donald Trumps, oder bei Tucker Carlson, einer in den USA sehr bekannten Medienperson am rechten Rand des politischen Spektrums.

Wie äußert sich Spotify?

Daniel Ek schrieb in einem Blogpost, es sei ihm wichtig, dass Spotify nicht in die Position gerate, "Zensur" von Inhalten vornehmen zu müssen. Gleichzeitig müsse es Regeln geben, an die sich alle auf der Plattform hielten, sowie Konsequenzen für jene, die sie brechen.

Auch andere Musiker mischten sich in die Debatte ein: Zum Beispiel Nils Lofgren, Gitarrist von Bruce Springsteen und Mitglied der Band Crazy Horse, die häufig mit Neil Young zusammenarbeitet. Er rief früh am Sonntag Musikschaffende und Musikliebhabende dazu auf, die Plattform zu boykottieren.

cl/pj (AP, AFP)