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Internationale Stars unterstützen Geflüchtete

Manasi Gopalakrishnan | Nikolas Fischer
9. April 2022

Bei einer weltweiten Spendenaktion für Flüchtlinge aus der Ukraine sind Zusagen in Höhe von 10,1 Milliarden Euro zusammengekommen. Musikgrößen wie Billie Eilish, Madonna und Elton John beteiligten sich an der Aktion.

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Elton John trägt eine blau-umrandete Sonnenbrille beim Filmfestival von Cannes.
Elton John ist nur einer der vielen Superstars, die sich an der Kampagne "Stand Up for Ukraine" beteiligenBild: Matrix/imago images

9,1 Milliarden Euro sind bei der Hilfsaktion "Stand Up for Ukraine" zugesagt worden - eine weitere Milliarde stelle die EU-Kommission gemeinsam mit der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) bereit, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Samstag in Warschau. Die Kampagne für die ukrainischen Flüchtlinge war von der EU und Kanada gemeinsam mit der NGO Global Citizen organisiert worden und hatte Regierungen, Institutionen, Unternehmen und Einzelpersonen zum Spenden aufgefordert.

Der weltweite Gebergipfel fand am 9. April in Warschau statt - zu diesem hatten von der Leyen und Kanadas Premierminister Justin Trudeau gemeinsam aufgerufen. Das globale Social-Media-Event wurde am Vorabend (8. April) organisiert: Viele internationale Topstars aus den Bereichen Kultur, Entertainment oder Sport hatten daran teilgenommen. Sie sammelten Spenden für humanitäre Zwecke in der Ukraine und für die Unterstützung Flüchtender weltweit. 

Jon Batiste winkt in die Kamera.
Auch Grammy-Gewinner Jon Batiste war bei "Stand Up for Ukraine" dabeiBild: Chris Pizzello/Invision/AP/picture alliance

Bei der Kampagne engagierten sich Musikgrößen wie Billie Eilish, Madonna, Celine Dion, Katy Perry, Elton John, Stevie Wonder oder Bruce Springsteen nicht nur für Spenden, sondern auch für andere Formen der Unterstützung für alle, die aufgrund von Kriegen auf der Flucht sind. 

Laut der Nichtregierungsorganisation Global Citizen beteiligten sich außerdem der Grammy-Star Jon Batiste, Miley Cyrus, Billy Joel, The Weeknd, U2, die Red Hot Chili Peppers sowie der deutsche Sänger Herbert Grönemeyer. Doch das Event richtete sich nicht nur an die Musikszene - alle konnten an dieser Social-Media-Aktion teilnehmen. Einzige Bedingung war es, ein Video zu drehen und hochzuladen, das die Regierungschefs dazu auffordert, in der weltweiten Flüchtlingskrise aktiv zu werden und zu handeln.

Die Aktion ist eine Antwort auf das jüngste Video des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, in dem er die internationale Gemeinschaft dazu aufruft, jenen zu helfen, die von der russischen Invasion in der Ukraine betroffen sind. "Ich bitte Sie, unter dem Motto 'Stand Up for Ukraine' die Ukraine zu unterstützen", sagte er. "Ich lade alle dazu ein: Musiker, Schauspieler, Sportler, Geschäftsleute, Politiker, alle, die Teil dieser Bewegung und 'Stand Up for Ukraine' sein möchten." 

Folgen des Krieges in Ukraine abmildern

Wegen des russischen Angriffskriegs sind nach UN-Angaben bislang mehr als 4,4 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen, 7,1 Millionen weitere Menschen sind innerhalb des Landes auf der Flucht. Mehr als zwölf Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer sind nach der russischen Invasion am 24. Februar 2022 aktuell auf Soforthilfen - Nahrung, Wasser, Unterkünfte und medizinische Versorgung - angewiesen. Russlands unerbittliche Invasion hat bis jetzt zahlreiche Zivilistinnen und Zivilisten getötet und ganze Städte in Folge der Zerstörung von Wohnblocks, Infrastruktur und Einrichtungen des Gesundheitswesens unbewohnbar gemacht. Dabei müssen viele gefährdete Personen - Ältere, Kinder und Menschen mit Beeinträchtigungen - in der Ukraine bleiben. Ihnen ist es nicht möglich, aus dem Land zu fliehen. 

Social-Media-Kampagne und Gebergipfel wollen mit den Zusagen in Höhe von 10,1 Milliarden Euro das Programm des UN-Flüchtlingskommissars stärken. Ausgegeben werden soll das Geld für die Unterstützung der Menschen in der Ukraine - sowie für die 100 Millionen Geflüchteten aus über 133 Ländern und Regionen dieser Erde, zum Beispiel aus dem Jemen, dem Südsudan oder Afghanistan. 

Meine Flucht aus Mariupol

Das Ergebnis der Spendenaktion - die "Solidarität von Ländern, Unternehmen und Menschen auf der ganzen Welt" - sei "fantastisch", so EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Der Krieg in der Ukraine mache jede Sekunde aus einem Kind einen Flüchtling, zitierte sie eine UNICEF-Studie. "Zusammen können wir ihnen ein sicheres Zuhause geben und etwas Licht in ihre Leben bringen zu dieser dunklen Stunde." 

Milliarden für die Geflüchteten dieser Welt

Bei der zentralen Veranstaltung in Warschau meldete sich auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zu Wort. "Der ukrainische Mut hat bereits die ganze demokratische Welt geeint", sagte er in einer Videobotschaft. Er forderte den Westen auf, weitere Sanktionen gegen russische Banken zu verhängen und kein Öl aus Russland mehr zu kaufen. 

Mehr Informationen zu "Stand Up for Ukraine" und dazu, wie man helfen kann, gibt es hier. 

Adaption aus dem Englischen: Verena Greb

(Dieser Text wurde am 9./10.04.2022 aktualisiert.)