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Union Berlin schafft nächsten Superlativ

27. Mai 2023

Union Berlin erreicht mit einem Sieg gegen Werder Bremen am letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga die Champions League. Damit schreibt der Klub seine scheinbar niemals enden wollende Erfolgsstory fort.

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Union Berlins Spieler Kevin Behrens umarmt den Torschützen Rani Khedira und schreit mit offenem Mund
Nächstes großes Ziel erreicht: Torschütze Rani Khedira (l.) wird von seinen Teamkollegen gefeiertBild: Soeren Stache/dpa/picture alliance

Union Berlin hat mit dem Einzug in die Champions League den bislang größten Erfolg der Klubgeschichte erzielt. Auf den Tag genau vier Jahre nach dem Aufstieg in die Bundesliga gewann das Team von Trainer Urs Fischer am 34. und letzten Spieltag der Saison gegen Werder Bremen mit 1:0 (0:0) und löste das Ticket für Traumspiele gegen Teams wie Real Madrid, Manchester United oder Paris St. Germain. Das Tor des Tages erzielte Rani Khedira (81. Minute).

Fischer und sein Trainerteam lagen sich nach dem Schlusspfiff in den Armen, die Spieler tanzten auf dem Platz. "Wir sind in den goldenen Zwanzigern. Union international - Königsklasse 2023/24" stand auf der Anzeigetafel. Es werden die ersten Champions-League-Spiele in der deutschen Hauptstadt seit der Saison 1999/2000 sein. Damals trat Hertha BSC in der Königsklasse an.

"Wat 'ne Saison, da kannste echt nicht meckern", stand auf einem Banner, das die Fans direkt nach Spielende ausrollten. Dazu sangen sie: "So ne Scheiße, Champions League." Zuvor hatte das Team von Trainer Urs Fischer ein echtes Herzschlagfinale erlebt. Verfolger SC Freiburg führte lange, zu diesem Zeitpunkt lag Union in der virtuellen Tabelle hinter Freiburg. Dann erlöste Khedira die Fans und die Mannschaft. 

"In allen Spielen geht es noch um etwas. Wir müssen eine gute Mischung finden. Die Spannung wird da sein, aber trotzdem brauchst du auch Lockerheit, sonst verkrampfst du", hatte Trainer Fischer vor dem Saisonfinale gesagt. Solche "Endspiele" sind sie in Berliner Stadtteil Köpenick allerdings mittlerweile gewohnt. 

Aus Nischen-Dasein herausgekämpft

In der vergangenen Saison ging es am letzten Spieltag noch darum, ob die Eisernen den Sprung in die Europa League schafften - was ihnen mit einem 3:2-Sieg gegen den VfL Bochum gelang. In der Spielzeit 2020/21 fiel die Entscheidung am 34. Spieltag erst in der zweiten Minute der Nachspielzeit.

Jubel Spieler Union Berlin nach dem Siegtor von Max Kruse gegen RB Leipzig
Ex-Nationalspieler Max Kruse (4.v.r.) schießt Union Berlin 2021 erstmals in den EuropapokalBild: John Macdougall/AFP-Pool/dpa/picture alliance

Ausgerechnet Max Kruse schoss Union mit seinem Treffer zum 2:1 gegen Leipzig in die Conference League. Dabei hatte Kruse über den damals neuen Wettbewerb zuvor noch gesagt: "Europa Conference League hätte ich irgendwie keinen Bock drauf. Ich weiß noch nicht mal, was das ist."

Union Berlin hat die wohl größte Erfolgsgeschichte des deutschen Fußballs in den vergangenen Jahren geschrieben. Und das ohne einen außergewöhnlich finanzstarken Investor. Der Klub hat sich aus eigener Kraft, mit kontinuierlicher Arbeit und viel fußballerischem Sachverstand aus dem Nischen-Dasein der 3. Liga und der 2. Bundesliga herausgekämpft - und sich zu einem Top-Klub in der deutschen Eliteklasse entwickelt.

Eine außergewöhnliche Saison

Mit dem Aufstieg in der Relegationsrunde gegen den VfB Stuttgart in der Saison 2018/19 begann diese außergewöhnliche (Fußball-) Geschichte. Was danach folgte, waren nicht nur der hart erkämpfte Klassenerhalt in der darauf folgenden Saison, sondern ein Höhenflug, der von den enthusiastischen Union-Fans frenetisch und treu begleitet wurde. Und der nun in der erneuten Krönung mit dem erstmaligen Erreichen des renommiertesten und auch finanziell ertragreichsten internationalen Wettbewerbs (vorerst) endet. 

Der Text wurde nach dem 34. Spieltag aktualisiert.