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PolitikNahost

USA und Verbündete wehren massiven Huthi-Drohnenangriff ab

9. März 2024

Die Huthi-Rebellen im Jemen haben abermals Handels- und Kriegsschiffe im Roten Meer und im Golf von Aden aus der Luft angegriffen. Es handelte sich um eine der umfassendsten Attacken der vergangenen Monate.

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Der US-Flugzeugträger USS Dwight D. Eisenhower und ein weiteres US-Kriegsschiff in der Region
Der US-Flugzeugträger USS Dwight D. Eisenhower und ein weiteres US-Kriegsschiff in der Region (Archivbild) Bild: Ruskin Naval/U.S. Navy/AP Photo/picture alliance

Streitkräfte der USA und ihrer Verbündeten haben nach US-Angaben 15 Kampfdrohnen abgefangen und zerstört, die von Huthi-Milizionären abgefeuert worden waren. Das für den Nahen Osten zuständige US-Zentralkommando (Centcom) teilte mit, der groß angelegte Angriff im Roten Meer und im Golf von Aden habe eine "unmittelbare Bedrohung" für Handelsschiffe, die US-Marine und Schiffe der alliierten Partner in der Region dargestellt. Daher seien die Drohnen von Kriegsschiffen und Kampfjets der USA und ihrer Verbündeten abgeschossen worden.

Das französische Militär zerstörte laut eigenen Angaben vier Kampfdrohnen im Golf von Aden. "Diese Verteidigungsmaßnahme trug direkt zum Schutz des Frachtschiffs 'True Confidence' unter der Flagge von Barbados bei, das am 6. März getroffen wurde und abgeschleppt wird, sowie anderer Handelsschiffe, die in der Gegend unterwegs sind", hieß es in einer Mitteilung.

Huthis wollen 37 Drohnen abgefeuert haben

Jahja Sarea, der Militärsprecher der vom schiitischen Iran unterstützten Huthi-Miliz erklärte im Fernsehen, 37 Drohnen seien auf "eine ganze Reihe" von Zerstörern der US-Marine abgefeuert worden. Auch das unter der Flagge Singapurs fahrende US-Handelsschiff "Propel Fortune" sei beschossen worden. Laut US-Berichten gab es hierbei jedoch weder Verletzte noch Sachschäden.

Es war einer der größten Angriffe der Huthis. Seit November attackiert die Miliz im Roten Meer und im Golf von Aden Schiffe, die nach ihrer Darstellung in Verbindung zu Israel stehen. Die Rebellen kontrollieren Teile des Jemens und seiner Küste. Die Huthis sehen sich als Mitglied der gegen Israel gerichteten und vom Iran unterstützten "Achse des Widerstands", zu der neben der militant-islamistischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen auch die Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon gehört. Israel, die USA und viele weitere Staaten führen Hamas und Hisbollah als Terrororganisationen.

Terroristen der Hamas und anderer Gruppen hatten am 7. Oktober den Süden Israels überfallen, etwa 1160 Menschen ermordet und mehr als 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Die israelischen Streitkräfte begannen daraufhin mit großangelegten Angriffen auf Ziele in dem palästinensischen Küstenstreifen.

Verbündete schützen Schifffahrt

Zum Schutz der Schifffahrt im Roten Meer starteten die USA Ende vergangenen Jahres die Initiative "Operation Prosperity Guardian" (etwa: Schutz des Wohlstandes) - in Zusammenarbeit mit weiteren Ländern. Auch die deutsche Fregatte "Hessen" ist am Schutz der Handelsschifffahrt durch das Rote Meer beteiligt, sie nimmt am EU-Einsatz "Aspides" teil.

Blick auf das deutsche Kriegsschiff "Hessen"
Blick auf das deutsche Kriegsschiff "Hessen" Bild: Sina Schuldt/dpa/picture alliance

Das Rote Meer führt im Osten über die Meerenge Bab al-Mandab in den Golf von Aden. Dieser ist mit dem Arabischen Meer verbunden, einem Randmeer des Indischen Ozeans. Hier verlaufen einige der wichtigsten Schifffahrtswege nach Afrika und Asien und über den Suezkanal am westlichen Ende des Roten Meeres bis ins Mittelmeer.

Wegen der Angriffe der Huthi-Rebellen meiden viele Reedereien das Rote Meer und den Suezkanal. Stattdessen nehmen die Frachtschiffe die weitaus längere und erheblich teurere Route um das Kap der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas.

se/haz (rtr, afp, dpa)