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Vorerst keine Miss-Universe-Wahl in Indonesien

13. August 2023

Der indonesische Ableger der Miss-Universe-Wahl hat nun auch eine Art #MeToo-Skandal. Die dortige Direktorin will von keiner sexuellen Belästigung gewusst haben.

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Die Kandidatinnen des Wettbewerbes auf der Showbühne
Foto aus unbeschwerten Zeiten: Miss-Universe-Wahl in Jakarta 2017Bild: Robertus Pudyanto/Zuma/IMAGO

Nach Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung der Teilnehmerinnen darf Indonesien keine Wahl zur Miss Universe mehr ausrichten. Es sei klar geworden, dass der Ableger des Schönheitswettbewerbs in dem asiatischen Land nicht "unseren Markenstandards, unserer Ethik oder unseren Erwartungen" entspreche, teilte die in den USA ansässige Miss-Universe-Organisation am Samstag im Onlinedienst X mit, der früher Twitter hieß.

Mehr als sechs Frauen werfen den Organisatoren der indonesischen Miss-Universe-Wahl vor, alle 30 Finalistinnen seien vor der Krönungszeremonie in Jakarta Anfang August unerwartet aufgefordert worden, ihre Körper auf Narben und Cellulite untersuchen zu lassen. Angaben eines Anwalts zufolge wurden fünf Frauen dabei fotografiert. Ein Polizeisprecher der Stadt Jakarta teilte mit, dass eine Untersuchung der Beschwerde eingeleitet worden sei.

Von nichts gewusst

In einem ausführlichen Beitrag auf der Onlineplattform Instagram wies die Direktorin der indonesischen Miss-Wahl, Poppy Capella, jegliche Beteiligung an den Körperuntersuchungen von sich. Sie habe nie "gewusst, befohlen, gefordert oder zugelassen", dass durch Verantwortliche "Gewalt oder sexuelle Belästigung" begangen werde, schrieb sie.

Weil der indonesische Ableger der Miss-Wahl auch die Rechte an der Wahl in Malaysia halte, werde der Schönheitswettbewerb auch dort nicht mehr ausgetragen, hieß es von der Mutterorganisation in New York.

New York will die Richtlinien überdenken

Der Wettbewerb in Jakarta ist ein Vorentscheid zum Finale und fand vom 29. Juli bis zum 3. August statt. Zur Siegerin wurde die Niederländerin Fabienne Nicole Groeneveld gekürt. Sie darf laut der Miss-Universe-Organisation trotz der Beendigung der Zusammenarbeit mit Indonesien im Finale um die Miss Universe im November im zentralamerikanischen El Salvador antreten.

Die Organisation erklärte, sie evaluiere ihre Richtlinien und Verfahren, um ähnliche Vorkommnisse in Zukunft zu vermeiden. Sie fügte hinzu, dass es keine Maße oder Körpermaße als Voraussetzung gebe, um weltweit an ihrem Festzug teilzunehmen.

fab/pg (afp, rtre)