1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Was man zur NBA-Saison wissen muss

24. Oktober 2023

Die beste Basketball-Liga der Welt geht in ihre 78. Saison. Meister Denver Nuggets möchte den Titel verteidigen, bekommt aber harte Konkurrenz. Zudem freuen sich alle auf "Alien" Victor Wembanyama.

https://p.dw.com/p/4XtxI
Jayson Tatum von den Boston Celtics zieht gegen Nikola Jokic von den Denver Nuggets mit Ball zum Korb
Mögliches Finale? Boston und Denver gehören zu den Favoriten auf die NBA-Meisterschaft 2024Bild: Michael Dwyer/AP/picture alliance

Die NBA geht in ihre neue Spielzeit. Einige Superstars haben das Team gewechselt, die Kräfteverhältnisse könnten sich daher verschoben haben. Ein ganz besonderer Neuzugang sorgt schon vor seinem Karrierestart für großes Aufsehen. Auch vier deutsche Basketball-Weltmeister sind dabei.

Vom Auftaktmatch zwischen Meister Denver Nuggets und Rekord-Champion Los Angeles Lakers am 24. Oktober bis zum 14. April bestreiten alle 30 Teams 82 Hauptrundenspiele. Zwei Tage später starten dann die Playoffs. Spätestens am 23. Juni soll der Meister feststehen. Wer setzt sich die Basketball-Krone auf?

Wer sind die Favoriten auf die Meisterschaft?

Da ist zunächst Titelverteidiger Denver Nuggets zu nennen. Das Team um den mehrfachen MVP Nikola Jokic [MVP = Most Valuable Player, wertvollster Spieler] ist so zusammengeblieben wie im Vorjahr - ohne namhafte Abgänge, allerdings auch ohne besondere Zugänge.

Anders sieht das bei den Boston Celtics aus, die mit Aufbauspieler Jrue Holiday und Center Kristaps Porzingis zwei herausragende NBA-Profis hinzugewinnen. Gemeinsam mit den beiden Allstars Jayson Tatum und Jaylen Brown haben die Celtics nun ein noch stärkeres Grundgerüst als zuvor.

Kristaps Porzingis von den Boston Celtics springt deutlich höher als Paul Reed von den Philadelphia 76ers und dunkt den Ball in den Korb
Mit dem 2,18 Meter großen Letten Kristaps Porzingis (Nr. 8) ist Boston unter dem Korb noch stärker besetztBild: Mary Schwalm/AP/picture alliance

Zu beachten sind auch die Milwaukee Bucks, die neben Ex-MVP Giannis Antetokounmpo nun mit Dreierspezialist Damian Lillard einen zweiten Ausnahmekönner in ihren Reihen haben.

Und auch die Golden State Warriors und die Phoenix Suns haben Chancen auf den Titel. Golden State bekommt Chris Paul hinzu, den drittbesten Vorlagengeber der NBA-Historie. Bei den Suns verstärkt Bradley Beal das Top-Duo Kevin Durant/Devin Booker. Allerdings ist Phoenix nach dem Weggang von Deandre Ayton auf der Center-Position etwas schwächer aufgestellt als bisher.

Welche Rookies sind zu beachten?

Riesengroße Erwartungen gibt es vor allem an Victor Wembanyama von den San Antonio Spurs. Im 2,24 Meter langen Franzosen, der über eine gigantische Armspannweite (2,36 Meter) verfügt und trotz seiner Länge extrem ballsicher im Dribbling und beweglich ist, sehen viele Experten und Fans den absoluten Superstar der kommenden Jahre.

Basketball-Spieler Victor Wembanyama hält bei einem Fototermin in Paris zwei Basketbälle in seinen Händen und streckt die Arme seitlich aus
Beeindruckende Maße: Victor Wembanyama ist trotz seiner Körpergroße schnell und beweglichBild: Tiboul/MAXPPP/dpa/picture alliance

Der 19-Jährige, den LeBron James bewundernd als "Alien" bezeichnete, profitiert davon, dass sein Team zuletzt zu einem der schlechtesten der Liga zählte und einen kompletten Neuaufbau startet. So kann er viel spielen und ist der Schlüsselspieler, um den herum in den nächsten Spielzeiten eine neue Mannschaft gebildet werden soll.

Sein Herausforderer im Kampf um die Auszeichnung als "Rookie of the Year" [Bester Neuling des Jahres] könnte Chet Holmgren werden. Der US-Amerikaner ist 2,13 Meter groß und ähnlich vielseitig wie "Wemby". Er wurde im vergangenen Jahr als Nummer zwei des Drafts [Auswahlverfahren, bei dem die Teams vor der Saison in bestimmter Reihenfolge neue Spieler wählen dürfen] von den Oklahoma City Thunder verpflichtet, verletzte sich dann aber am Fuß und verpasste daher die gesamte Saison.

Was können die Deutschen erreichen?

Vier Mitglieder der deutschen Weltmeister-Mannschaft und insgesamt sechs deutsche Spieler sind dabei, Chancen auf den NBA-Titel hat aber keiner von ihnen. Spannend wird vor allem sein, wie Dennis Schröder bei seinem neuen Klub, den Toronto Raptors, seine neue Rolle als erster Point Guard ausfüllt. In der Saisonvorbereitung zeigte er gute Leistungen, bekam viel Einsatzzeit und sammelte viele Punkte und Vorlagen. Die Raptors hatten in der vergangenen Saison die Playoffs verpasst und sind im Umbruch.

Dennis Schröder von den Toronto Raptors beim Dribbling gegen einen Gegenspieler
Neues Team und mehr Verantwortung: Dennis Schröder (l.) ist jetzt Starting-Point-Guard der Toronto RaptorsBild: Arlyn McAdorey/AP/picture alliance

Bei den Orlando Magic werden die beiden Wagner-Brüder Franz und Moritz versuchen, erstmals in ihrer Zeit in Florida in die K.o.-Runde zu kommen. Die wird Ersatz-Center Isaiah Hartenstein mit den New York Knicks wohl sicher erreichen, genauso wie Maxi Kleber, der bei den Dallas Mavericks weiter seine Rolle als Bankspieler mit Stärken in der Defensive und von der Dreierlinie ausfüllt.

Daniel Theis, neben Schröder und den Wagners ein weiterer deutscher Weltmeister, muss bei den Indiana Pacers um Einsatzzeit kämpfen. Der Center war in der vergangenen Saison lange verletzt und in nur sieben Partien dabei. Die Pacers, die sich seit 2020 nicht mehr für die Playoffs qualifizieren konnten, sind im Osten aber nur Außenseiter.

Wer kann MVP werden?

Da die Liga quasi randvoll mit Superstars ist, gibt es etliche Kandidaten. Vorjahressieger Joel Embiid von den Philadelphia 76ers ist erneut ein heißer Anwärter, weil er trotz seiner Größe (2,13 Meter) sehr vielseitig ist und bei den Sixers alles über ihn läuft. Gleiches gilt für Nikola Jokic und Giannis Antetokounmpo.

Joel Embiid von den Philadelphia 76ers dunkt den Ball in den Korb, während Nikola Jokic von den Denver Nuggets zuschaut
2023 löste Philadelphias Joel Embiid (l.) Nikola Jokic von Denver als Most Valuable Player abBild: Matt Slocum/AP Photo/picture alliance

Sollte, nachdem in den vergangenen fünf Jahren mit Embiid, davor jeweils zweimal Jokic und zweimal Antetokounmpo immer einer der sogenannten "Big Men" gewonnen hat, mal wieder ein Aufbauspieler ausgezeichnet werden, hat sicherlich Stephen Curry beste Chancen. Der Dreier-Spezialist der Golden State Warriors zeigt nach wie vor Sachen und Würfe, die sonst keiner kann. Auch Luka Doncic von den Dallas Mavericks ist ein außergewöhnlicher Aufbauspieler, der nicht nur viele Punkte macht, sondern dazu regelmäßig viele Vorlagen gibt und Rebounds holt.

Aber auch Kevin Durant und Jayson Tatum sind, wenn sie die Leistungen der Vorsaison konstant wiederholen oder sogar noch steigern können, ernstzunehmende MVP-Kandidaten.

Was ist dieses Jahr neu?

Eine NBA-Saison ist lang: 82 Saisonspiele bestreitet jedes Team bis zum Start der Playoffs. Da kann auch mal Langeweile aufkommen. Und nicht alle Mannschaften geben in jeder Partie alles, um zu gewinnen. Um die Spannung gleich in der Frühphase der Spielzeit hochzuhalten, hat die NBA daher eine Art Pokalwettbewerb eingeführt.

Das sogenannte "in-season tournament" findet vom 3. November bis 9. Dezember statt. Abgesehen vom Finale werden alle Partien auch als normale Hauptrundenspiele gewertet. Es gibt sechs Fünfergruppen, vier Teams aus jeder Conference kommen ins Viertelfinale, danach gibt es nur noch K.o.-Duelle. Die Halbfinals und das Finale werden in Las Vegas ausgespielt. Als Prämie winken jedem Spieler des Siegerteams 500.000 US-Dollar.