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Politik

Wer folgt auf Boris Johnson?

1. August 2022

Knapp vier Wochen nach dem angekündigten Rückzug des britischen Premierministers haben nun die Mitglieder seiner Konservativen Partei die Wahl: Sie entscheiden ganz alleine über Boris Johnsons Nachfolge.

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Großbritannien London | TV-Debatte Nachfolge Premiermininster | Rishi Sunak & Liz Truss
Gehen in die Stichwahl: Rishi Sunak und Liz Truss Bild: Dominic Lipinski/AP Photo/picture alliance

Um die Nachfolge von Boris Johnson als "Leader" (Parteiführer) der britischen Tories bewerben sich Außenministerin Liz Truss und Ex-Finanzminister Rishi Sunak. Die beiden hatten sich in mehreren Wahlrunden in der konservativen Parlamentsfraktion durchgesetzt.

Von diesem Montag an können nun die Parteimitglieder abstimmen - gut einen Monat lang bis zum 2. September. Das Ergebnis soll dann drei Tage später verkündet werden.

Die Siegerin oder der Sieger zieht auch in den Regierungssitz in der Londoner Downing Street ein. Für Kritik sorgt wie bei früheren Stichwahlen, dass nur ein kleiner Kreis über die Person an der Spitze des Landes mit etwa 67 Millionen Einwohnern entscheidet.

London Boris Johnson verlässt Downing Street
Räumt das Feld: Boris JohnsonBild: Imageplotter/Avalon/Photoshot/picture alliance

"Brauchen eine Führungsfigur"

Als Favoritin gilt Truss. Sie liegt in Umfragen in Führung. Inzwischen stellten sich auch die Ex-Bewerber Tom Tugendhat und Nadhim Zahawi hinter die 47-Jährige. "Wir brauchen eine Führungsfigur, die die Konservative Partei einen kann", schrieb Tugendhat, der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, in einem Gastbeitrag für die Times". Truss besitze die notwendige außenpolitische Erfahrung, um Allianzen zu schmieden und für Sicherheit zu sorgen. Zahawi, der amtierende Finanzminister, äußerte sich ebenfalls positiv über Truss. 

Zuvor hatte sich bereits der populäre Verteidigungsminister Ben Wallace für seine Kabinettskollegin ausgesprochen. Truss' Konkurrenten Sunak kritisierte er hingegen ausdrücklich für seinen Rücktritt als Finanzminister Anfang Juli. Damit hatte der 42-Jährige eine Welle von Abgängen in der Regierung ausgelöst, die wiederum Johnson zum Rückzug zwang.

Kulturministerin Nadine Dorries bezeichnete Sunak in diesem Zusammenhang sogar als "Attentäter". Und sie retweetete ein Bild eines Users namens "Ray", das zeigt, wie Sunak (als Brutus) den Premier (als Julius Cäsar) von hinten ersticht. Inzwischen hat der Originalverfasser den Tweet gelöscht.

Eine vorgezogene Parlamentswahl ist im Vereinigten Königreich nicht vorgesehen. Die nächste reguläre landesweite Abstimmung ist für 2024 geplant.

wa/fw (dpa, rtr)

Boris Johnson: Ende einer turbulenten Karriere