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"Werk ohne Autor" ohne Golden Globe

7. Januar 2019

Der deutsche Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck konnte sich bei der Verleihung der Golden Globes berechtigte Hoffnungen machen. Doch sein Künstlerporträt ging leer aus. Den Top-Globe holte "Bohemian Rhapsody".

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Filmstill | Werk ohne Autor
"Werk ohne Autor"Bild: picture-alliance/dpa/Disney

Den Golden Globe in der Sparte "bester nicht-englischsprachiger Film" holte der mexikanische Film "Roma" von Oscar-Preisträger Alfonso Cuarón ("Gravity"). Das in Schwarz und Weiß gedrehte Familienporträt schildert das Leben von Haushälterinnen im Mexiko der 1970er Jahre. Cuarón (57) wurde zudem als bester Regisseur ausgezeichnet.

USA | 76th Golden Globe Awards |c
Alfonso CuarónBild: Reuters/M. Anzuoni

Henckel von Donnersmarck hatte bereits 2007 mit dem Stasi-Drama "Das Leben der Anderen" Chancen auf einen Golden Globe, bei der Preisverleihung war er aber auch damals leer ausgegangen. Er gewann jedoch im selben Jahr den Auslands-Oscar. "Werk ohne Autor" mit den Schauspielern Tom Schilling und Sebastian Koch ist in diesem Jahr ebenfalls der deutsche Oscar-Kandidat. Der Film erzählt von einem Künstler, der während der NS-Zeit aufwächst, in der DDR erste Erfolge feiert, dann aber in Westdeutschland einen Neuanfang wagt. Der Film orientiert sich dabei am Leben des Künstlers Gerhard Richter.

Ebenso keinen Preis erhielt der deutsche Schauspieler Daniel Brühl. Der 40-Jährige war für seine Rolle in der Krimiserie "The Alienist" im Rennen. Brühl spielt darin einen Psychologen, der in New York im Jahr 1896 eine Mordserie aufklären soll. Den Preis in der Kategorie als bester Hauptdarsteller in einer Mini-Serie holte stattdessen Darren Criss für seine Rolle in "The Assassination of Gianni Versace". Die Serie dreht sich um den Mord an dem Modedesigner. 

Der absolute Top-Globe ...

... für das beste Filmdrama ging an "Bohemian Rhapsody", was auch Rami Malek (37) eine Auszeichnung als bester Hauptdarsteller in einem Drama bescherte. Der US-Amerikaner Malek verkörpert in "Bohemian Rhapsody" den 1991 gestorbenen Queen-Frontmann Freddie Mercury. 

USA | 76th Golden Globe Awards | Rami Malek
Rami MalekBild: Reuters/NBC/Handout/P. Drinkwater

Die Tragikomödie "Green Book" von Regisseur Peter Farrelly gewann einen Golden Globe als beste Filmkomödie. Außerdem wurde Mahershala Ali als bester Nebendarsteller geehrt. In "Green Book" spielt der 44-Jährige einen schwarzen Jazz-Pianisten, der in den 1960er Jahren mit seinem weißen Chauffeur durch die US-Südstaaten reist. Zur besten Nebendarstellerin wurde die US-Amerikanerin Regina King gekürt - für ihre Rolle in der Buchverfilmung "If Beale Street Could Talk".

Glenn Close (71) holte die begehrte Auszeichnung als beste Schauspielerin in einem Filmdrama - für ihre Hauptrolle in "The Wife". Es ist schon ihre dritte Globe-Auszeichnung in ihrer langen Karriere.

Als bester Hauptdarsteller in einer Komödie wurde der Brite Christian Bale ausgezeichnet. Der 44-Jährige überzeugte den Verband der Hollywood-Auslandspresse mit seiner Rolle als ehemaliger US-Vizepräsident Dick Cheney in der Politsatire "Vice".

Golden Globes - Kinofilm "Vice"
Christian Bale (als Dick Cheney in "Vice")Bild: picture alliance/dpa/Warner Bros. Pictures/M. Kennedy

Auch Michael Douglas bekam einen der begehrten US-Filmpreise. Der 74-Jährige wurde für seinen Auftritt in der Serie "The Kominsky Method" geehrt.

Olivia Colman durfte in Beverly Hills schon ihren zweiten Golden Globe entgegennehmen. Die 44 Jahre alte Britin wurde als beste Hauptdarstellerin in der Sparte Komödie/Musical auserkoren. In der Tragikomödie "The Favourite - Intrigen und Irrsinn" von dem Griechen Yorgos Lanthimos spielt sie die britische Queen Anne im frühen 18. Jahrhundert, um deren Liebe zwei Hofdamen buhlen. 

Lady Gaga sicherte sich einen Golden Globe für den besten Filmsong. Gewürdigt wurde das Stück "Shallow" aus dem Musikdrama "A Star Is Born". Die 32-Jährige teilt sich den Preis mit Mark Ronson, Anthony Rossomando und Andrew Wyatt.

USA | 76th Golden Globe Awards |  Lady Gaga
Lady GagaBild: Reuters/M. Blake

Anders als bei der Gala im vergangenen Jahr zeigten sich die Stars bei der diesjährigen Verleihung übrigens wieder in farbenfrohen Gewändern. 2018 waren die meisten Stars in Schwarz gekommen, um ein Zeichen gegen sexuelle Übergriffe in der US-Unterhaltungsindustrie zu setzen. Auslöser war der Skandal um den Film- und Fernsehmogul Harvey Weinstein, der mehr als hundert Frauen sexuell belästigt oder gar vergewaltigt haben soll.

wa/ie (dpa, afp)