1972: Interview mit Paul Dahlke und Elfe Gerhart | Schauspieler im Gespräch | DW | 11.11.2013
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Schauspieler im Gespräch

1972: Interview mit Paul Dahlke und Elfe Gerhart

"Das Primäre ist immer noch das Theater" - Paul Dahlke über sein bevorzugtes Metier

Paul Dahlke (1976)

Paul Dahlke (1976)

Seine Filmografie ist rekordverdächtig, denn man sah ihn auf der Leinwand und im Fernsehen in über 15 Dutzend Rollen, und ähnlich lang ist auch die Liste der Hörbücher, an denen er mitgewirkt hat. Doch die Karriere von Paul Dahlke begann auf der Theaterbühne, der er jahrelang verbunden blieb.

Paul Dahlke in dem Film Der Tag vor der Hochzeit (1952)

Paul Dahlke in dem Film "Der Tag vor der Hochzeit" (1952)

Breites Rollenspektrum

Das Licht der Welt erblickte Paul Dahlke am 12.4.1904 im pommerschen Groß Streitz. Nach dem Besuch der Schulen in Stargard und Dortmund studierte er in Clausthal-Zellerfeld an der Bergakademie, doch im Bergbau fand er keine große Erfüllung, studierte also zunächst an der Universität Berlin Theaterwissenschaften, Philosophie und Philologie und ging schließlich für zwei Jahre an die Max-Reinhardt-Schauspielschule in Berlin. Sein Bühnendebüt folgte dann 1929 am "Lessing- und Künstlertheater", bald sollte aber das Deutsche Theater in Berlin zu seiner Hauptwirkungsstätte werden, an dem er ein ungewöhnlich breites Spektrum an Rollentypen besetzte. Doch vor allem dem Film verdankte Paul Dahlke seine große Popularität.

Zehn Filme in einem Jahr

Das erste Mal stand Paul Dahlke 1934 vor der Kamera. In dem Abenteuerstreifen "Liebe, Tod und Teufel" von Heinz Hilpert und Reinhart Steinbicker verkörperte er einen Gouverneur. Und es folgten zahlreiche weitere Filmrollen: bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges wirkte Paul Dahlke in ca. vier Dutzend Filmen mit. So war er unter anderem in solchen Streifen wie "Der zerbrochene Krug" von Gustav Ucicky, "Robert Koch, der Bekämpfer des Todes" von Hans Steinhoff oder auch "Die barmherzige Lüge" von Werner Klingler zu sehen, um nur einige wenige zu nennen. Die steigende Popularität von Paul Dahlke ging einher mit den steigenden Rollenangeboten: alleine im Jahr 1939 wirkte er in zehn Filmen mit. Und diese rege Tätigkeit sollte bald nach Kriegsende ihre Fortsetzung finden.

Der Filmtitan

Paul Dahlke (1973)

Paul Dahlke (1973)

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ging Paul Dahlke an die Kammerspiele in München, wo er unter anderem über 150 Mal den General Harras in Zuckmayers "Des Teufels General" verkörperte. Doch bald fand der Schauspieler wieder zum Film. Bereits 1947 stand er in dem Film "Und finden dereinst wir uns wieder…" von Hans Müller, in dem er den Studienrat Bockendahl mimte, erneut vor der Kamera. Und wieder wurde Paul Dahlke zu einem vielbeschäftigten Schauspieler, der in die verschiedensten Rollen schlüpfte. Auch bei Fernsehproduktionen griff man immer wieder gerne auf den erprobten Künstler zurück. So war er unter anderem in den Krimi-Serien "Der Alte", "Sonderdezernat K1" oder auch "Derrick" zu sehen. Unvergessen bleibt seine Rolle des Jakob Wilde in der achtteiligen TV-Serie "MS Franziska" aus dem Milieu der Rheinschifffahrt. Paul Dahlke konnte schließlich auf eine Filmografie zurückblicken, die ihresgleichen sucht: in über 180 Filmen stand er vor der Kamera. Unter den zahlreichen Auszeichnungen, mit denen er geehrt wurde, waren auch das Goldene Filmband und das Große Bundesverdienstkreuz zu finden. Paul Dahlke starb am 24.11.84 in Salzburg.

Im September 1972 sprach DW-Redakteur Klaus Goetze-Claren mit Paul Dahlke und seiner Frau Elfe Gerhart über ihre schauspielerische Arbeit.

Autor: Andreas Zemke

Redaktion: Diana Redlich

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