„Globalisierung braucht einen international verbindlichen Wertekanon“ | Pressemappe | DW | 31.05.2013
  1. Inhalt
  2. Navigation
  3. Weitere Inhalte
  4. Metanavigation
  5. Suche
  6. Choose from 30 Languages

Pressemappe

„Globalisierung braucht einen international verbindlichen Wertekanon“

Welche Akzente setzt die Deutsche Welle in der Wirtschaftsberichterstattung?

Grundsätzlich präsentieren wir in zahlreichen Programmvorhaben beispielhafte Entwicklungen für Nachhaltigkeit in aller Welt. Breiten Raum nimmt derzeit die Information über die europäische Finanz- und Wirtschaftskrise ein. Hier vermitteln wir die Diskussionen und Positionen unseres Landes, beispielsweise auf Griechisch. Über Partnersender sind mehrfach wöchentlich DW-Experten im griechischen Fernsehen präsent, erläutern Beschlüsse von Bundestag und Bundesregierung und setzen sie in den deutschen, europäischen und globalen Kontext.

Wie wir den spezifischen Auftrag der DW umsetzen, zeigt ein weiteres Beispiel: Für unser Publikum in Nahmittelost und Nordafrika haben wir das Multimediaprojekt „Wirtschaft in der arabischen Welt“ aufgelegt. In über 50 TV-Beiträgen beschreiben deutsch-arabische Journalistenteams die Expansion kleiner und mittelständischer Unternehmen und stellen Projekte vor, die mit Hilfe deutscher Expertise verwirklicht werden. Dazu gibt es im Internet umfangreiches Hintergrundmaterial.
Wir bieten Wirtschaftsthemen multimedial an und machen dadurch komplexe Zusammenhänge leichter fassbar. Eine Form, Geschichten neu zu erzählen, sind Webdokus. Die DW hat dieses Format erfolgreich erprobt. Datenjournalismus und Visualisierung sind weitere Stichworte, also die Frage, wie man große Datenmengen für ein breites Publikum verständlich aufbereitet.

Welche Bedeutung hat das Gütesiegel „Made in Germany“ für die DW?

Dieses Gütesiegel ist zugleich Titel unseres Wirtschaftsmagazins. Deutschland ist nicht nur Kulturnation, sondern auch weltweit gefragter Wirtschafts- und Handelspartner. Made in Germany hat nach wie vor einen hervorragenden Ruf. Als deutscher Auslandssender spiegeln wir die Erfahrungen unseres Landes mit der Sozialen Marktwirtschaft, einem Grundpfeiler des deutschen Systems. Der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg und die Transformation nach dem Ende der DDR stoßen weltweit auf Anerkennung. In unserer Wirtschaftsberichterstattung zeigen wir, wie unser Modell funktioniert – mit allen seinen Stärken und Schwächen. Und wir zeigen, was die deutsche Industrie, was Wissenschaft und Politik hierzulande für eine nachhaltige Entwicklung weltweit anzubieten haben.

Dazu gehören die Mechanismen des Föderalismus, die Bedeutung des Mittelstandes, dazu gehören ebenso Mitbestimmung und Tarifautonomie. Auch wenn es mitunter mühsam ist: Das Ringen um Konsens ist Bestandteil unserer Wirtschaftskultur und eine Säule unserer gesellschaftlichen Stabilität. Wir berichten über solche Aspekte, die in anderen Ländern Interesse wecken, vielleicht Modellcharakter haben können. Zum Beispiel die duale Berufsausbildung, die jetzt in Spanien erprobt wird, um etwas gegen die dramatisch hohe Jugendarbeitslosigkeit zu tun.

Beschäftigt sich das Global Media Forum auch mit den Herausforderungen, denen sich Medien als Wirtschaftsgut stellen müssen?

Medien sind Teil des Wirtschaftslebens, unterliegen als Unternehmen den ökonomischen Gesetzen – und längst auch den Mechanismen der Globalisierung. Keine Ware geht schneller um die Welt als Information. Ein zentraler Aspekt für Medienunternehmen ist die Balance zwischen Qualität und Quote. Sind guter Journalismus und Kostenlos-Mentalität aufseiten der Konsumenten vereinbar? Können Verlage und Sender mit Redaktion light und Instant-Journalismus auf Dauer überleben? Darüber können sich Medienschaffende aus über 100 Ländern auf unserem Medienkongress in Bonn austauschen. Ich bin überzeugt: Ein vielfältiges, im Sinne der Demokratie funktionsfähiges Mediensystem ist nicht zum Nulltarif zu haben.

Juni 2013

Seiten 1 | 2 | vollständiger Artikel

Die Redaktion empfiehlt

Downloads