"Gut gemacht, Wikileaks!" | Kundenservice | DW | 03.12.2010
  1. Inhalt
  2. Navigation
  3. Weitere Inhalte
  4. Metanavigation
  5. Suche
  6. Choose from 30 Languages

Kundenservice

"Gut gemacht, Wikileaks!"

Diese Woche in der Userdebatte: der jüngste Streich der Internetplatform Wikileaks - die Veröffentlichung vorgeblich geheimer Protokolle amerikanischer Diplomaten. Peinlich für die Betroffenen, gut für die Demokratie?

Themenbild Feedback

Jetzt wissen unsere Spitzenpolitiker, wie sie eingeschätzt werden. Das schadet nichts. Wenn die Presse oder die Opposition eine Meinung kund tut, dann glaubt man es meist nicht. (Manfred Herold, Deutschland)

Gut gemacht, Wikileaks! Nicht die Veröffentlichung dieser Mails ist eine Schande, sondern ihr Inhalt! Hier sind keine Persönlichkeitsrechte verletzt worden. Es zeigt die Herrschaftsstruktur der USA, wie sie über die Welt denken. (Willi Duehnen, Kenia)

Die zwischenmenschliche Verständigung hat wieder einmal deutlich gezeigt, dass die ganze Weltpolitik ein echtes Kasperltheater ist. Was der sogenannte „große Bruder“ denkt, ist keine Überraschung. Jedes Mal muss ich lachen, wenn sich Politiker zum Beispiel beim Staatsbesuch die Hand reichen und unsere deutschen Politiker glauben, dass die Freundlichkeit und Verbundenheit echt ist und dabei wird hochachtungslos protokolliert. Die Diplomatie ist bloßgestellt wie ein Freier auf St. Pauli. (Herbert Fuchs, Finnland)

Was ist falsch an Wikileaks? Wünschen Sie sich eine noch mehr gleichgeschaltete Presse? Die Freiheit der Presse ist nötig, um Kontrolle von unten auszuüben und soziale Errungenschaften zu beschützen. Und: warum soll nicht amerikanische Kanonenbootpolitik entlarvt werden wo es möglich ist? Auch wenn die Interessen Einiger dabei tangiert oder auf der Strecke bleiben. (Ulrich Walczak, Irland)

Kann man es Demokratie nennen, wenn intern andere Meinungen gelten als nach außen posaunt wird? Unsere Politiker zeigen hier doch deutlich, dass dem "mündigen" Wähler (und den bewerteten Politikern) nur Honig ums Maul geschmiert wird. Es geschieht den USA doch nur recht, wenn Wahrheiten auf den Tisch kommen. Ich glaube jedenfalls nicht mehr an das gute Gewissen der USA. (Heinz Behnke, Deutschland)

Wikileaks bedroht gar nichts. Und es darf nicht als schweres Verbrechen eingestuft werden, über Missstande in Politik und Wirtschaft zu berichten. Diese Suppe haben sich die Regierungen und die Grossunternehmen selbst eingebrockt. Wenn die Diplomatie zur Spionage missbraucht wird oder zum Beispiel Grossbanken oder andere Unternehmen sich unethisch verhalten, hat die Öffentlichkeit das Recht, davon zu erfahren. Denn „alle Macht geht vom Volk aus“ – daher hat der Wähler das Recht zu wissen, was seine gewählten Volksvertreter so treiben. Nicht das aufdecken von Missständen ist ein Verbrechen, sondern die Vertuschung. (Gerhard Seeger, Philippinen)

Sehr merkwürdig. Sonst ist den Amerikanern doch die Meinungsfreiheit heilig! Sogar nazistische Texte darf man veröffentlichen. Nur wenn es um die gehobene Politikerkaste geht, dann gibt es auch keinen 1. Verfassungszusatz mehr. (Martin Trittelvitz, Deutschland)

Die Redaktion empfiehlt