1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
KonflikteJordanien

US-Soldaten bei Angriff in Jordanien getötet

29. Januar 2024

Bei einer Drohnenattacke in Jordanien sind drei amerikanische Soldaten ums Leben gekommen. US-Präsident Biden macht vom Iran unterstützte Gruppen dafür verantwortlich. Der Vorfall könnte den Nahost-Konflikt verschärfen.

https://p.dw.com/p/4bluP
USA Raleigh | Präsident Joe Biden
Beschuldigt pro-iranische Kämpfer: US-Präsident Joe Biden (Archivbild)Bild: Nathan Howard/REUTERS

Bei dem Angriff nahe der syrischen Grenze wurden nach Angaben Joe Bidens viele weitere Soldaten verletzt. Die Drohnenattacke in Jordanien sei von "radikalen, vom Iran unterstützten militanten Gruppen" verübt worden, die in Syrien und im Irak operierten, teilte der Präsident der Vereinigten Staaten mit. Man sei allerdings noch dabei, die Fakten zu dem Angriff zusammenzutragen.

"Heute ist das Herz der Amerikaner schwer"

Biden drohte: "Haben Sie keinen Zweifel - wir werden alle Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen, zu einem Zeitpunkt und in einer Weise, die wir wählen." Das zuständige Regionalkommando des US-Militärs, Centcom, sprach von mindestens 34 verletzten Soldaten. Der Angriff habe sich am Sonntag auf einem US-Stützpunkt in Jordanien ereignet. Weitere Hintergründe zu dem Vorfall wurde nicht genannt.

Biden betonte, dass die USA "im Kampf gegen den Terrorismus" zusammenstünden und nicht aufgeben würden. "Heute ist das Herz der Amerikaner schwer", erklärte er. "Diese Angehörigen des Militärs verkörperten das Beste, was unsere Nation zu bieten hat: Unerschütterlich in ihrer Tapferkeit."

Die Bundesregierung verurteilte die Drohnenattacke "auf das Schärfste". "Es ist der erste solche Angriff auf jordanisches Hoheitsgebiet", sagte Außenamtssprecher Sebastian Fischer in Berlin. Deutschland stehe "solidarisch an der Seite Jordaniens und der USA".

"Iran hat nichts mit diesen Angriffen zu tun" 

US-Medien zufolge ist es das erste Mal seit Beginn des Israel-Hamas-Kriegs im Oktober, dass amerikanische Soldaten im Nahen Osten durch einen feindlichen Angriff getötet wurden. Die USA haben immer wieder betont, dass sie eine Ausweitung des Nahost-Konflikts zu einem regionalen Krieg fürchten. 

Der Iran bestritt eine Verwicklung in die Attacke in Jordanien. "Iran hat nichts mit diesen Angriffen zu tun, und der Konflikt besteht zwischen der Armee der Vereinigten Staaten von Amerika und den Widerstandsgruppen in der Region", erklärte laut der iranische Nachrichtenagentur Irna ein Vertreter des Teheraner Regimes bei den Vereinten Nationen. 

Drohne kam wohl aus Syrien

Der Sender CNN berichtet, dass die Drohne zwar von Kämpfern, die vom Iran unterstützt würden, stamme. Sie sei aber offenbar aus Syrien gekommen. Es sei unklar, warum die Luftabwehr die Drohne nicht habe abfangen können.

Die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, die Truppen des US-geführten Bündnisses hätten nahe der syrischen Grenze mit Jordanien und dem Irak eine Drohne proiranischer Milizen abgeschossen. Diese hätten versucht, den von US-Truppen genutzten Militärstützpunkt Al-Tanf anzugreifen.

Die Beobachtungsstelle zählte seit Mitte Oktober mehr als 100 Angriffe auf Stützpunkte der Koalition in Syrien. Vereinzelt griffen US-Kräfte daraufhin auch Ziele proiranischer Milizen an. Unklar ist noch, ob es am Sonntag mehrere Angriffe hintereinander auf den Stützpunkt gegeben hat. Der Nachrichtensender Al-Jazeera zitierte wiederum einen jordanischen Regierungsvertreter, der sagte, der angegriffene US-Stützpunkt befinde sich außerhalb Jordaniens.

gri/AR/hf/sti (dpa, afp, rtr)