Gegen das Vergessen: der Marsch der Lebenden
Mit dem „Marsch der Lebenden“ gedenken jüdische und nicht-jüdische Teilnehmende aus aller Welt der Opfer des Holocausts. Noch gibt es Überlebende, die am Gedenktag von ihren Erinnerungen berichten können.
Gegen das Vergessen: der Marsch Marsch, Märsche (m.) ein anstrengender Gang zu Fuß der Lebenden
Mit dem „Marsch der Lebenden“ gedenken einer Sache gedenken an etwas erinnern; ernst an etwas denken jüdische jüdisch so, dass man dem Judentum angehört und nicht-jüdische Teilnehmende aus aller Welt der Opfer des Holocausts Holocaust (m., nur Singular) der Mord an den Juden durch die Nationalsozialisten . Noch gibt es Überlebende überleben in einer gefährlichen Situation nicht sterben; am Leben bleiben , die am Gedenktag von ihren Erinnerungen berichten können.
Am „Yom HaShoa“, dem israelischen Holocaust-Gedenktag, findet seit 1988 der „Marsch der Lebenden“ in Auschwitz statt. In dem Konzentrations- und Vernichtungslager Konzentrations- und Vernichtungslager, - (n.) eine Art Gefängnis, in dem die Nationalsozialisten sehr viele Menschen gefangen hielten und töteten ermordeten jemanden ermorden jemanden absichtlich und geplant töten die Nationalsozialisten Nationalsozialist, -en/Nationalsozialistin, -nen jemand, der die politischen Ziele des Nationalsozialismus im Deutschland ab den 1920er-Jahren unterstützte über 1,1 Millionen Menschen. Die meisten von ihnen waren jüdisch. Der „Marsch der Lebenden“ erinnert an den Todesmarsch kurz vor der Befreiung Befreiung, -en (f.) hier: die Öffnung der Lager durch die Alliierten des Lagers 1945. Die völlig erschöpften erschöpft müde und angestrengt Gefangenen Gefangene, -n (m./f.) jemand, der nicht frei ist mussten damals bei eisiger Kälte zu Fuß Richtung Westen marschieren. Wer nicht weitergehen konnte, wurde erschossen jemanden erschießen jemanden mit einer Pistole oder einem Gewehr töten .
Seit 2005 sind auch nichtjüdische Teilnehmende zu dem Gedenkmarsch eingeladen. 2023 sind 230 Schülerinnen und Schüler aus Brandenburg dabei. Nach der Ankunft machen sie zunächst eine Führung durch das Lager. Die Jugendlichen sind still und ernst. Die Führung geht unter die Haut jemandem unter die Haut gehen jemanden stark berühren oder bewegen , sagt der 17-jährige Emil. Vieles wusste er schon, doch die Räume mit den Haaren oder Schuhen der Ermordeten – all das wirklich zu sehen und von den Schicksalen Schicksal (n., nur Singular) hier: das, was jemandem im Leben passiert einzelner Menschen zu erfahren, das ist etwas völlig anderes, so der Schüler.
Als Zeitzeugin Zeitzeuge, -n / Zeitzeugin, -nen jemand, der/die historische Ereignisse erlebt hat spricht die Überlebende Eva Umlauf. Die slowakisch-deutsche Ärztin kam 1944 als Zweijährige mit ihrer Mutter ins KZ Auschwitz. Beide überlebten, ebenso Evas Schwester Nora, die dort geboren wurde. Für Philipp Doczi von der Organisation „March of Remembrance and Hope – Austria” sind dieses „persönliche Erleben” und die Möglichkeit, Fragen zu stellen, besonders wichtig. Die Zahl der Menschen, die noch von ihren Erfahrungen berichten können, wird jedoch immer kleiner.
Die deutschen Jugendlichen sprechen auch mit Gleichaltrigen aus Israel. Immer wieder geht es dabei um Rassismus Rassismus (m., nur Singular) die Meinung, dass bestimmte Menschengruppen wegen ihrer Hautfarbe oder Herkunft besser sind als andere und Antisemitismus Antisemitismus (m., nur Singular) das feindliche Denken und Handeln gegenüber Juden; der Hass gegen Juden – und den Umgang Umgang (m., nur Singular) hier: die Art, wie man auf ein bestimmtes Problem reagiert; die Art, wie man sich in einer bestimmten Situation verhält damit. Der „Marsch der Lebenden“ setzt so nicht nur ein Zeichen gegen das Vergessen, sondern auch für jüdisches Leben insgesamt, jetzt und in der Zukunft.
Gegen das Vergessen: der Marsch der Lebenden
Marsch, Märsche (m.) — ein anstrengender Gang zu Fuß
einer Sache gedenken — an etwas erinnern; ernst an etwas denken
jüdisch — so, dass man dem Judentum angehört
Holocaust (m., nur Singular) — der Mord an den Juden durch die Nationalsozialisten
überleben — in einer gefährlichen Situation nicht sterben; am Leben bleiben
Konzentrations- und Vernichtungslager, - (n.) — eine Art Gefängnis, in dem die Nationalsozialisten sehr viele Menschen gefangen hielten und töteten
jemanden ermorden — jemanden absichtlich und geplant töten
Nationalsozialist, -en/Nationalsozialistin, -nen — jemand, der die politischen Ziele des Nationalsozialismus im Deutschland ab den 1920er-Jahren unterstützte
Befreiung, -en (f.) — hier: die Öffnung der Lager durch die Alliierten
erschöpft — müde und angestrengt
Gefangene, -n (m./f.) — jemand, der nicht frei ist
jemanden erschießen — jemanden mit einer Pistole oder einem Gewehr töten
jemandem unter die Haut gehen — jemanden stark berühren oder bewegen
Schicksal (n., nur Singular) — hier: das, was jemandem im Leben passiert
Zeitzeuge, -n / Zeitzeugin, -nen — jemand, der/die historische Ereignisse erlebt hat
Rassismus (m., nur Singular) — die Meinung, dass bestimmte Menschengruppen wegen ihrer Hautfarbe oder Herkunft besser sind als andere
Antisemitismus (m., nur Singular) — das feindliche Denken und Handeln gegenüber Juden; der Hass gegen Juden
Umgang (m., nur Singular) — hier: die Art, wie man auf ein bestimmtes Problem reagiert; die Art, wie man sich in einer bestimmten Situation verhält