Religionsunterricht in der Sprache Jesu Christi
Linda Güven unterrichtet ein Schulfach, das es bis vor Kurzem noch gar nicht gab: syrisch-orthodoxe Religion. Mit ihren Schülerinnen und Schülern spricht sie auch Aramäisch – die Sprache Jesu Christi.
Religionsunterricht in der Sprache Jesu Christi Jesus Christus der Gottessohn, an den Christen glauben (Genitiv: Jesu Christi)
Linda Güven unterrichtet ein Schulfach, das es bis vor Kurzem noch gar nicht gab: syrisch-orthodoxe syrisch-orthodox auf eine eigenständige christliche Kirche aus Westasien bezogen Religion. Mit ihren Schülerinnen und Schülern spricht sie auch Aramäisch Aramäisch (n., nur Singular) eine alte Sprache, die in verschiedenen Ländern Westasiens und in Auswandererfamilien auf der ganzen Welt gesprochen wird – die Sprache Jesu Christi.
Bis vor Kurzem hat sie nur Englisch, Geschichte und katholische Religion unterrichtet, doch seit 2023 leistet Pionierarbeit leisten etwas als Erste/r tun und damit den Weg für andere bereiten Linda Güven Pionierarbeit Pionierarbeit leisten etwas als Erste/r tun und damit den Weg für andere bereiten : Sie ist die erste staatlich geprüfte Lehrerin für syrisch-orthodoxe Religion in Deutschland. Bisher wurde dieses Fach nur von Priestern Priester, -/Priesterin, -nen eine Person, die in der Kirche ein religiöses Amt hat, Messen und Gottesdienste leitet und sich um die Menschen in der Gemeinde kümmert unterrichtet. Inzwischen gehen mehr als 80 Kinder in Güvens Religionsklassen – „Tendenz steigend Tendenz steigend so, dass etwas immer mehr oder größer wird “, sagt sie.
Syrisch-orthodoxe Christen kommen ursprünglich ursprünglich zuerst; am Anfang aus dem Süden der Türkei und dem Norden Syriens. Doch dort leben heute nur noch einige zehntausende Gläubige Gläubige, -n (m./f.) jemand, der an Gott glaubt . Denn ab 1915 wurde die Religionsgemeinschaft immer wieder politisch verfolgt jemanden verfolgen hier: jemanden (z. B. wegen seiner Religion) töten wollen – hunderttausende Menschen starben. Die Überlebenden Überlebende, -n (m./f.) jemand, dessen Leben in Gefahr war, der aber noch lebt flohen fliehen hier: einen Ort verlassen, weil es dort gefährlich ist in Länder auf der ganzen Welt und fanden dort eine neue Heimat: Heute gibt es etwa fünf Millionen Gläubige – davon etwa 100.000 in Deutschland.
Da sie keinen eigenen Staat haben, suchen sie vor allem Halt Halt (m., hier nur Singular) hier: die Sicherheit; die Geborgenheit; die Zugehörigkeit bei der Kirche. In Deutschland gibt es etwa 60 syrisch-orthodoxe Gemeinden Gemeinde, -n (f.) hier: eine Gruppe von Menschen, die zu einer Religion gehören , die gut besucht sind. Auch die Gemeinde, in der Güven aktiv ist, wuchs mit der Zeit immer mehr. „Wir haben hier Gläubige, die als junge Gastarbeiter Gastarbeiter, -/Gastarbeiterin, -nen ein alter Begriff für jemanden, der in den 1950er- bis 1970er-Jahren nach Deutschland gekommen ist, um dort zu arbeiten schon vor über 50 Jahren hierher kamen“, erzählt sie. Andere sind erst seit Kurzem da, sie sind vor dem Krieg in Syrien geflohen.
Ein besonderer Teil der syrisch-orthodoxen Identität Identität, -en (f.) hier: das Gefühl, dass man zu einer bestimmten Gruppe gehört ist die aramäische Sprache, die schon Jesus Christus vor 2.000 Jahren sprach. Heute lernt allerdings kaum noch jemand Aramäisch. Deshalb bringt Güven ihren Schülerinnen und Schülern die Sprache ihrer Gemeinschaft bei. Außerdem möchte sie den Kindern ein religiöses Zuhause geben: „Ich brenne für für etwas brennen etwas sehr gerne machen wollen; von etwas sehr begeistert sein die Sache, weil mir das einfach ein Anliegen Anliegen, - (n.) das Ziel; der Wunsch ist.“ Im Religionsunterricht funktioniert das Sprachenlernen besonders gut mit einem Gebet Gebet, -e (n.) das Sprechen zu Gott : Güven beginnt daher jede Stunde mit einem Vaterunser Vaterunser, - (n.) das bekannteste christliche Gebet auf Aramäisch.
Religionsunterricht in der Sprache Jesu Christi
Jesus Christus — der Gottessohn, an den Christen glauben (Genitiv: Jesu Christi)
syrisch-orthodox — auf eine eigenständige christliche Kirche aus Westasien bezogen
Aramäisch (n., nur Singular) — eine alte Sprache, die in verschiedenen Ländern Westasiens und in Auswandererfamilien auf der ganzen Welt gesprochen wird
Pionierarbeit leisten — etwas als Erste/r tun und damit den Weg für andere bereiten
Priester, -/Priesterin, -nen — eine Person, die in der Kirche ein religiöses Amt hat, Messen und Gottesdienste leitet und sich um die Menschen in der Gemeinde kümmert
Tendenz steigend — so, dass etwas immer mehr oder größer wird
ursprünglich — zuerst; am Anfang
Gläubige, -n (m./f.) — jemand, der an Gott glaubt
jemanden verfolgen — hier: jemanden (z. B. wegen seiner Religion) töten wollen
Überlebende, -n (m./f.) — jemand, dessen Leben in Gefahr war, der aber noch lebt
fliehen — hier: einen Ort verlassen, weil es dort gefährlich ist
Halt (m., hier nur Singular) — hier: die Sicherheit; die Geborgenheit; die Zugehörigkeit
Gemeinde, -n (f.) — hier: eine Gruppe von Menschen, die zu einer Religion gehören
Gastarbeiter, -/Gastarbeiterin, -nen — ein alter Begriff für jemanden, der in den 1950er- bis 1970er-Jahren nach Deutschland gekommen ist, um dort zu arbeiten
Identität, -en (f.) — hier: das Gefühl, dass man zu einer bestimmten Gruppe gehört
für etwas brennen — etwas sehr gerne machen wollen; von etwas sehr begeistert sein
Anliegen, - (n.) — das Ziel; der Wunsch
Gebet, -e (n.) — das Sprechen zu Gott
Vaterunser, - (n.) — das bekannteste christliche Gebet